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Toprak bei BMW: Sein Bruder hielt ihn für verrückt

Von Kay Hettich
Tümy und Toprak Razgatlioglu (v.l.)

Tümy und Toprak Razgatlioglu (v.l.)

Mit dem Gewinn der Superbike-WM 2024 Toprak Razgatlioglu alle Skeptiker Lügen gestraft, die sein Scheitern mit BMW vorhersagten – darunter war auch sein eigener Bruder.

Es war eine Sensation, als Toprak Razgatlioglu im Mai 2023 ein Angebot von Yamaha ausschlug und einen Zweijahresvertrag bei BMW unterschrieb. Zu diesem Zeitpunkt belegte Garrett Gerloff als bester BMW-Pilot nur Rang 13 der Gesamtwertung und mit der M1000RR schien man keinen Blumentopf gewinnen zu können. Nicht wenige prophezeiten dem talentierten Türken ein ähnliches Fiasko.

Heute wissen wir: Razgatlioglu bewies das Gegenteil. Er gewann 18 Rennen und stand in 27 von 30 Rennen auf dem Podium. Und obwohl er die Rennen in Magny-Cours und Cremona verpasste, holte der 28-Jährige mit 43 Punkten Vorsprung den ersten WM-Titel für BMW.

«Niemand glaubte an BMW, und niemand glaubte an mich, als ich damals unterschrieb», erinnerte sich Razgatlioglu. «Alle sagten: ‹Das ist nicht die richtige Entscheidung, warum unterschreibst du bei BMW? Du bist verrückt›. Sogar mein Bruder hat nicht daran geglaubt! Er war besorgt und sagte: ‹warum unterschreibst du bei BMW? Mit diesem Motorrad gewinnt doch niemand›. Aber ich sagte ‹bleib cool, wir haben Pläne. Wenn wir mit BMW Meister werden, ist das ein sehr wichtiger Titel für mich›. Jetzt ist er sehr glücklich.»

Razgatlioglus älterer Bruder Tümay war selbst Rennfahrer. Sein Vater Arif kam bei einem Verkehrsunfall 2017 ums Leben.

«Für mich war es eine unglaubliche Saison. Es ist mein zweiter Weltmeistertitel – der erste war für meinen Vater, dieser ist für mich selbst. Der erste ist immer schwierig und sehr speziell, aber ich bin glücklich», meinte Toprak weiter. «Als ich in der ersten Kurve angehalten habe, haben fast alle Fahrer angehalten. Auch Alvaro hielt nach seinem Sturz an. Ich bin sehr glücklich, denn das war wie ein Familienmoment.»


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