Joan Lascorz: Wie er im Rollstuhl landete
Joan Lascorz: Er ist dankbar, dass er noch lebt
Während viele Sturzopfer jegliche Erinnerungen an ihren Unfall fehlen, hat der frühere Kawasaki-Werkspilot noch alles klar vor Augen. «Ich erinnere mich genau. Zuerst, als das Vorderrad ohne für mich ersichtlichen Grund wegrutschte. Dann bin ich mit dem Kopf gegen die Mauer gekracht. Ich hatte sofort fürchterliche Schmerzen im Rücken. Ich wurde durch die Luft geschleudert, konnte aber meinen Körper nicht mehr fühlen – ich dachte bloß, das darf nicht wahr sein!»
Schon zu diesem Zeitpunkt war sich Joan Lascorz dem Ernst der Lage bewusst. «Ich wurde nach Barcelona ins Krankenhaus geflogen und in Narkose versetzt – ab dem Zeitpunkt kann ich mich an nichts mehr erinnern. Um 12 Uhr war der Unfall, um 16 Uhr wurde ich operiert. Es waren nur wenige Stunden, deshalb kann ich meine Arme und die Hände bewegen und dafür bin ich dankbar. Im Kopf bin ich klar wie früher, nur schaue ich jetzt aus einer anderen Perspektive auf das Leben.»
Die moralische Unterstützung seiner Rennfahrerkollegen und der breiten Öffentlichkeit hat Lascorz wohl auch deshalb frühzeitig mitbekommen. «Zwar noch nicht während ich noch auf der Intensivstation lag, aber direkt danach hatte ich Zugriff auf Zeitungen, Internet und TV. Viele Fahrer hatten den Sticker 'Power for Lascorz' auf ihrem Helm: Biaggi, Melandri, Sykes, Checa, Salom, Rea, Haslam und auch Rossi, Lorenzo, Pedrosa, Hayden, Dovizioso ... fast alle MotoGP-Piloten.»
Lascorz bereitet sich derzeit auf eine neue berufliche Zukunft in der Finanzbranche vor. Außerdem moderiert er für das spanische TV die Superbike-WM.
Erfahren Sie im zweiten Teil bei SPEEDWEEK.com, wie der verhängsnisvolle Unfall von Joan Lascorz passiert ist.