Mit altem BMW-Chassis sehen wir den alten Melandri
Mit dem richtigen Bike kann Melandri siegen
Samstagmorgen enthüllte SPEEDWEEK.com weltexklusiv, dass Marco Melandri das letztjährige BMW-Chassis hervorkramen und einbauen lies. Mit der Neuentwicklung von BMW Italia für 2013 wurde der 30-Jährige nie glücklich, klagte seit Saisonbeginn über mangelndes Gefühl fürs Vorderrad.
Seit er wieder mit altem Material unterwegs ist, sehen wir auch den alten Marco: Aggressiv, kampflustig, niemals aufgebend. Was er in der letzten Runde vor tobendem Publikum in Monza abzog, war ein Augenschmaus.
«Als sich Laverty in der letzten Schikane an mir vorbeibremste, habe ich nicht gedacht, dass ich noch mal kontern kann», erzählte Melandri. «Vor der letzten Kurve konnte ich mich aber neben ihn setzen, war innen auf der besseren Linie. Es war ein unglaubliches Rennen! Mir war klar, dass es bis zur letzten Runde hart wird.»
Das gesamte Rennen über sahen wir das von Experten vorhergesagte Quartett Melandri, Sykes, Laverty und Guintoli souverän an der Spitze, in dieser Reihenfolge sahen die Fahrer auch das Ziel – der Italiener 0,085 sec voraus.
Dass er mit altem Rahmen fährt, gibt BMW inzwischen zu. Melandri schmallippig: «Mir ging es nur darum, dass ich wieder ein gutes Gefühl habe. Jetzt geht die WM richtig für mich los. Warum soll Monza nicht der Anfang weiterer Erfolge sein?»
Vor Monza lag der elffache Superbike-WM-Laufsieger auf Rang 8 der WM, 60 Punkte hinter Sylvain Guintoli (Aprilia). Nach Lauf 1 in Monza ist er WM-Fünfter, den Rückstand hat er auf 48 Punkte verkürzt.