Ist Leon Haslam eine Gefahr für seine Gegner?
Leon Haslam hat größte Mühe auf dem Bike
«Letztes Jahr habe ich das Superbike-Rennen in Donington bis zur letzten Kurve angeführt, mir fehlt nur noch 1/10 sec auf meine beste Rennrunde von damals», erzählte Leon Haslam SPEEDWEEK.com. «Ich konnte mich in der Superpole um eine Sekunde verbessern, der Schmerz wird aber immer schlimmer.»
Haslam hat sich vor vier Wochen in Assen am linken Unterschenkel das Schien- und Wadenbein gebrochen. «Immer wenn ich versuche mich auf den Fußrasten nach vorne zu drücken, um das Vorderrad auf dem Boden zu halten, bewegt sich der Knochen in meinem Bein, weil er noch nicht verwachsen ist», sagte der 29-Jährige. «Wenn ich konstanten Druck auf das Bein bringe, ist es okay – auch wenn sich der Knochen bewegt. Wenn ich aber Druck vom Bein nehmen, schnappt der Knochen zurück und es schmerzt heftig.»
«Weil ich mein Knie nicht beugen kann, kann ich kaum mit Hang-off fahren», klagte der Engländer. «In der Superpole habe ich zum ersten Mal richtig gepusht und versucht mein Knie mit Gewalt zu beugen – aber es winkelt nicht ab. Das hat nichts mit den Schmerzen zu tun, das liegt an den Bändern. Weil ich nicht neben das Motorrad hängen kann, muss ich weite Linien fahren.»
Schmerzmittel helfen Haslam nicht
Längst wird bei Pata Honda darüber diskutiert, ob es Sinn macht, Haslam in den Rennen am Sonntag starten zu lassen. «Für zwei oder drei WM-Punkte ist das Risiko zu hoch», ist zu hören.
«Ich weiß, dass ich nicht um Podestplätze kämpfen kann», sagt der passionierte Golfer. «Aber alleine schon das Fahren verschafft mir Befriedigung. Ich will in die Top-10 fahren. Weil ich aber meinen Oberkörper so stark schinden muss, bin ich nach fünf Runden total ausgelaugt, das ist nicht normal. Die Ärzte in der Clinica Mobile können mir Mittel gegen die Schmerzen geben. Sie können mir aber nicht dabei helfen, mein Knie zu beugen. Es geht schon viel besser als vor ein paar Tagen, aber es ist nicht genug.»
«In dieser Verfassung ist Haslam eine Gefahr für uns», bemerkte einer seiner Fahrerkollegen. «Und wenn er noch mal stürzt, fällt er drei Monate aus. Ein Rennstart ist Irrsinn!»
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