Chaz Davies (BMW): «Ich brauche keine Bremsen»
Speedway ist Motorsport der besonderen Art: Es geht immer links herum, die Ovale sind maximal 400 Meter lang, die Bikes haben keine Bremsen, beschleunigen auf Dreck aber genauso schnell von 0 auf 100 km/h wie ein Superbike auf Asphalt. Ein Rennlauf geht nur etwas über eine Minute.
Der Höhepunkt im Grand-Prix-Kalender ist alljährlich das Rennen in der walisischen Hauptstadt Cardiff, unweit der Heimat Chaz Davies’. Trotzdem war es sein erstes Speedway-Rennen. «Ich folge keinem der britischen Ligateams, in den letzten Jahren habe ich mir aber immer mehr Rennen im Fernsehen angeschaut», erzählte Davies SPEEDWEEK.com. «Bislang hat sich der Cardiff-GP immer mit einem Rennen von mir überschnitten. Jetzt hatte ich frei, warum also nicht?»
Das mächtige Millennium Stadium fasst über 70.000 Fans, Weltstars wie Rihanna oder Bruce Springsteen treten dort auf. «Es waren wirklich viele Fans dort, das war sehr cool», bemerkte Davies. «Bei solchen Rennen gibt es richtige Stadionatmosphäre, man kann alles genau sehen. Es gibt viele Speedway-Hardcore-Fans in Großbritannien, Leute, die den Ligarennen folgen. Der Sport ist populär, die Rennen sind gut, es geht hart zur Sache. Es hat mich nicht überrascht, dass so viele Fans dort waren.»
Chaz Davies war neben anderen Prominenten wie Keith Faith, dem Sänger von The Prodigy, von Seriensponsor Monster eingeladen. Den Kalifornier Greg Hancock, zweifacher Speedway-Weltmeister und vom gleichen Brausehersteller wie Davies gesponsert, kannte der Waliser bereits: «Greg wurde im gleichen Jahr Weltmeister als ich die Supersport-WM gewann, da haben wir uns bei der FIM-Ehrung kennengelernt. Ich sagte ihm schon damals, dass ich gerne mal ein Speedway-Bike fahren würde.»
Erste Erfahrungen im Speedway konnte Davies auf dem Perris Raceway in Kalifornien sammeln. «Ich brauche keine Bremsen», hielt Davies fest, der bei den Superbikes härter als die meisten anderen bremst. «In Perris fuhr ich mit einer 250er- und 450er-Kawasaki. Eine Yamaha habe ich auch probiert. Jetzt muss ich aber mal ein echtes Speedway-Bike probieren, das mache ich definitiv.»