MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Marinelli: «Verstehen, was Max Neukirchner braucht»

Von Ivo Schützbach
Anfang Juni durfte Max Neukirchner in Mugello eine Werks-Ducati testen. Mit den Zeiten und den Aussagen des Sachsen waren die Ducati-Techniker zufrieden.

Nach wie vor ist Max Neukirchner bester Ducati-Fahrer der laufenden Superbike-WM. Das ist zwar auch dem Umstand geschuldet, dass Ex-Weltmeister Carlos Checa (40) verletzungsbedingt mehrere Rennen verpasste, doch Statistiken fragen nicht.

Weil es laufend Abstimmungsprobleme an Neukirchners im privaten Team MR-Racing eingesetzten 1199 Panigale R gibt, durfte der 30-Jährige Anfang Juni in Mugello mit einem Werksmotorrad ausrücken. Noch wichtiger: Er wurde nicht von seinen üblichen Ducati-Technikern betreut, sondern von Superbike-Projektleiter Ernesto Marinelli und Elektronik-Expertin Alessandra Balducci, die schon Troy Bayliss zum WM-Titel verhalf.

Mit der Abstimmung aus der Richtung

«Max hatte zu Beginn der Saison Schwierigkeiten, deshalb wollte er diesen Test», erklärte Marinelli gegenüber SPEEDWEEK.com. «Er war mit der Abstimmung seines Motorrades etwas aus der Richtung, wir glauben, dass es anders besser geht. Es ging aber auch darum zu verstehen, was Max genau braucht und wo seine Probleme liegen. Der Test lief gut, Max hatte ein gutes Gefühl für das Motorrad, er schlug sich ordentlich. Max war lange nicht in Mugello, die Streckenbedingungen waren nicht so gut, weil es am Abend vorher geregnet hatte. Trotzdem fuhr er gute Rundenzeiten.»

Neukirchner reiste nach dem Mugello-Test hoch motiviert zu den Rennen nach Portimão, kämpfte dort aber erneut mit stumpfen Waffen. «Er war näher an der Spitze als zuvor», meinte Marinelli. «Es war auf jeden Fall ein Schritt nach vorne von ihm. Die vier Piloten vor ihm sind nur noch einige Zehntelsekunden entfernt, vor Portimão war das mehr. Hoffentlich geht es auf diese Weise weiter.»

Marinelli nimmt Ducati-Techniker in Schutz

Neukirchner hob deutlich hervor, dass er mit der Arbeit von Marinelli und Balducci an der Strecke zufriedener war, als mit der seiner normalen Techniker. Marinelli nimmt die Kollegen in Schutz: «Davide ist sehr erfahren, er war in unserem AMA-Programm, ging dann ins Yamaha-Werksteam zu Ben Spies, danach kam er wieder zu Ducati. Er arbeitete dann mit Davide Giugliano bei Althea, er hat viele Fähigkeiten. Christian ist ebenso erfahren, hat lange für GSE in der Britischen Superbike-Meisterschaft gearbeitet, auch er ist schon viele Jahre bei Ducati. Beide wissen genau, was sie tun. Woran es bei MR-Racing ab und zu scheitert: Es ist nicht ganz klar, wer im Team was zu tun hat. Das führt zu Missverständnissen.»

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