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Strecke in Moskau: Wann wird Regen lebensgefährlich?

Von Ivo Schützbach
Im ersten Superbike-Rennen in Moskau schüttete es gegen Ende wie aus Eimern. Zum Start des Supersport-Rennens waren die Bedingungen nicht besser. Jetzt ist Andrea Antonelli tot.

Es ist ein schmaler Grat zwischen Panikmache und Leichtsinn. Besonders bei Regenrennen muss die Rennleitung viel Fingerspitzengefühl beweisen. Ich möchte festhalten: Der Tod des 25-jährigen Andrea Antonelli war ein höchst unglücklicher und tragischer Rennunfall, die Verantwortung dafür kann man niemandem in Persona zuschieben.

Doch die Tragödie wirft Fragen auf. Darf man bei solchen Bedingungen ein Rennen starten? «Das ist von Rennstrecke zu Rennstrecke verschieden», war in Moskau im Fahrerlager zu hören.

«Es war so viel Wasser auf der Strecke, da hätte ich nicht einmal mit dem Auto mit Winterreifen fahren wollen», urteile MR-Racing-Teamchef Mario Rubatto im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Superbike-Sieger Marco Melandri ergänzte: «Zwei Runden vor Ende des Superbike-Rennens hätte man abbrechen sollen, es war idiotisch weiterzufahren, zu gefährlich. Auf der Geraden konnte man kaum noch fahren, das Hinterrad drehte nur durch. Ich fuhr nur fünf Runden mit den Regenreifen, deshalb ging es, aber es war viel zu viel Wasser auf der Strecke.»

Schon während des Trainings waren immer wieder Bäche zu sehen, die nach den heftigen Regenfällen über die Strecke liefen. Noch einmal Melandri: «Der Grip des Belags ist okay, aber die Drainage funktioniert nicht. So wie die Bedingungen vor Rennen 2 waren, war es für mich unmöglich ein Rennen zu fahren.»

So weit kam es nicht: Andrea Antonelli (25) verlor zuvor sein Leben im Supersport-Rennen. Deswegen wurde sogar der venezolanische FIM-Präsident Vito Ippolito morgens um 3 Uhr im Hyatt Regency Hotel in Monterey aus dem Bett geklingelt. Es herrschte Gesprächsbedarf.

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