Laguna Seca: WM-Leader Tom Sykes wurde durchgereicht
24 Runden führte Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes das zweite Rennen der Superbike-WM in Kalifornien an. Dann wurde der Engländer in der vorletzten Runde erst vom späteren Sieger Eugene Laverty (Aprilia) und anschließend von Davide Giugliano (Althea Aprilia) geschnupft. In der letzten Runde zog auch noch Marco Melandri (BMW) an ihm vorbei – nur Rang 4.
«Mehr war nicht möglich, eine Schande», meinte Tom Sykes zu SPEEDWEEK.com. «22 Runden lang konnte ich zwischen 1:23,9 und 1:24,1 min fahren, sehr konstant. Aus irgendwelchen sehr komischen Gründen hat die mangelnde Traktion am Hinterrad gegen Ende mein Rennen kompromittiert. Es war aber nicht so, dass ich erst gegen Schluss Probleme hatte, es war von Anfang an sehr schwierig. Leider kann man Hinterradgrip durch nichts ersetzen. Beide Aprilia hatten gute Traktion, ich hatte keine Chance zu kontern.»
«Es hätte viel schlimmer laufen können», ist sich Sykes bewusst, der mit 38 von 50 möglichen Punkten aus den USA nach Hause flog. «Wir wissen, was uns eingebremst hat, damit müssen wir leben. Wir sind auch weise genug, daran zu arbeiten. Mich ärgert nur, dass ich ausgerechnet Vierter wurde. Wir müssen jetzt herausfinden, weshalb mir keine besseren Rundenzeiten gelangen. Am Samstag war über zwölf Runden alles okay. Auch am Sonntagmorgen im Warm-up. Ich ging davon aus, dass 26 Runden für und nicht gegen mich arbeiten.»
Tom Sykes: «Ich verstehe das alles nicht»
«Die Streckenbedingungen waren am Sonntag gleich wie am Samstag», weiß Sykes. «Giugliano fuhr neuen Rundenrekord. Das beweist, dass die Strecke in gutem Zustand war. Ich verstehe das alles nicht. Ich musste das Motorrad überfahren, um einigermaßen gute Zeiten hinzubekommen. Den Rest des Wochenendes kamen die schnellen Zeiten wie von alleine, ich war komplett entspannt.»
Trotz aller Probleme baute Sykes seine WM-Führung von 8 auf 23 Punkte aus. Statt Sylvain Guintoli hat er nun dessen Aprilia-Teamkollege Eugene Laverty als ersten Verfolger. «Es ist immer positiv, wenn man die Führung ausbaut», grinste der bärtige Vizeweltmeister. «Bislang habe ich mich nicht groß um den WM-Stand gekümmert. Aber natürlich ist es besser Erster als Zweiter zu sein.»