Jerez: Max Neukirchner will trotz Schmerzen Punkte
Seine rechte Hand ist mit blauen Klebestreifen getapet, dazu leicht geschwollen. Mit bloßem Auge sieht man, dass Max Neukirchner vier Wochen nach seinem dreifachen Handbruch in Istanbul nicht auf der Höhe der Fitness ist. Trotzdem konnte er sich gegenüber Freitag um eine Sekunde steigern. Um in die nachmittägliche Superpole einzuziehen, war das aber nicht genug. Als 19. im Qualifying fehlen dem Sachsen 0,461 sec zu Rang 15 und damit zur Superpole.
Die beiden Rennen am Sonntag wird er also von Startplatz 19 aus in Angriff nehmen. «Es ist schade, dass ich in der Superpole nicht dabei bin», meinte er zu SPEEDWEEK.com. «Ich habe zum Schluss ordentlich gekämpft, aber es hat halt nicht gelangt. Die Hand wird nicht besser und nicht schlimmer, mir geht es wie am Freitag. Grundsätzlich ist das positiv.»
Neukirchner fuhr nie mehr als neun Runden am Stück, die mehr als doppelte Renndistanz macht ihm aber kein Kopfzerbrechen: «Ich werde schon irgendwie durchkommen. Wenn ich noch länger ausgesetzt hätte, wäre das auch blöd. Ich will die Saison am Sonntag mit zwei Rennen beenden, dann kommt die Winterpause. Ich bin mir sicher, dass ich noch mal Punkte hole, das ist mein Ziel.»
Es sind viele Kleinigkeiten, die sich innerhalb einer Runde zu einem Rückstand von 2 sec auftürmen. «Ich kann keine eigene Linien fahren, kann erst später ans Gas gehen», bemerkte der 30-jährige Ducati-Pilot. «Wenn ich ans Gas gehe, muss ich weitere Radien fahren als beispielsweise Guintoli. Dem fuhr ich eine Runde nach. Der kann so enge Linien fahren ... In Jerez gibt es elf Kurven. Wenn ich jede Kurve einen weiteren Bogen fahre und jedes Mal 0,1 sec verliere, dann ist das schon eine Sekunde. Das ist übel.»
«Auch beim Bremsen fehlt es. Ich bremse nicht extrem spät und voll rein, mache früher auf.» Für den Laien: Von wie vielen Metern «viel früher bremsen» reden wir? Neukirchner: «Von einem guten Meter, würde ich sagen.»