BMW: Das Superbike-Werksteam ist Geschichte
BMW-Chef Stephan Schaller (Mitte) mit Chaz Davies (li.) und Marco Melandri
Es war ein Rückzug auf Raten. Im Herbst 2012 entschied BMW, dass sich zukünftig BMW Italia und Feel Racing um die Abwicklung des Superbike-Werksteams kümmern und auch für die Chassis-Entwicklung zuständig sind. Im Mutterhaus wurden dieses Jahr nur noch Motor und Elektronik vorbereitet. Und Hilfestellungen geleistet.
Wenn 2015 ausschließlich nach seriennahem Evo-Reglement gefahren wird, sind Werksteams überflüssig. BMW hat schon ein Jahr früher den Stecker gezogen. Wobei sich BMW nicht wirklich aus der Superbike-WM verabschiedet: Es wird nur kein offizielles Werksteam mehr geben. In Anbetracht der guten Performance der S1000RR gibt es für 2014 mehrere interessierte Kundenteams: von Troy Corsers Team Down Under Motorsport über BMW Italia und Feel Racing, bis hin zu Grillini BMW. Das IDM-Team Van Zon Remeha BMW um Markus Reiterberger will 2015 WM fahren. Unterschriebene Verträge gibt es bislang keine. Nicht einen.
BMW beendete die Saison 2013 mit den Werksfahrern Marco Melandri (Gesamt-4.) und Chaz Davies (Gesamt-5.) mit 443 Punkten auf Rang 3 der Herstellerwertung. Damit war dies die beste Saison in der Superbike-Weltmeisterschaft, die bisherige Bestmarke von 421 Punkten aus der Saison 2012 wurde überboten. Aber: Aprilia und Kawasaki waren besser.
Schaller: «BMW bleibt ein Hauptakteur»
«In den vergangenen fünf Jahren hat sich BMW Motorrad kontinuierlich gesteigert und zu einem der Top-Teams im seriennahen Motorrad-Rennsport entwickelt – sowohl in den Superbike- als auch in den Superstock-Meisterschaften», sagte Stephan Schaller, Präsident BMW Motorrad, nach dem Saisonfinale. «In den vergangenen beiden Jahren haben wir uns in der Superbike-Weltmeisterschaft als Titelanwärter etabliert, wir haben mit beiden Fahrern zahlreiche Siege und Podiumsplätze geholt. In der Superstock-Klasse haben wir in den vergangenen Jahren drei Mal den Fahrertitel und zweimal den Herstellertitel gewonnen, und zwar mit zwei verschiedenen Modellen, der BMW S1000RR und der BMW HP4. Ich möchte dem Team, der Entwicklungsabteilung, unseren Fahrern und allen anderen gratulieren, die dazu beigetragen haben, BMW Motorrad zu einem starken Akteur im Motorsport zu machen. Die Erfahrung, die wir in der Superbike-Weltmeisterschaft gemacht haben, war sowohl für BMW Motorrad als Marke als auch für die Produktentwicklung enorm wichtig. In den vergangenen fünf Jahren haben wir aus technischer und sportlicher Sicht viel gelernt, und wir haben erkannt, wie wichtig es ist, sich weiter im Motorsport zu engagieren. BMW Motorrad wird dank unseres umfangreichen Kundensport-Projekts weltweit einer der Hauptdarsteller im Motorsport bleiben.»