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Jonathan Rea: Kein Lob von Honda – trotz Bestzeit!

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea ist zurück: Das unterstrich der Pata-Honda-Pilot mit seiner Bestzeit auf Rennreifen während des Superbike-Tests im MotorLand Aragón eindrucksvoll.

Am 1. September 2013 brach sich Jonathan Rea bei einem Sturz mit 225 km/h auf dem Nürburgring den linken Oberschenkel. Das Bein ist noch etwas dünn, der Nordire humpelt, aber fahren kann er wieder wie der Teufel!

Auf Rennreifen schloss er den zweitägigen Test im MotorLand Aragón als Schnellster ab. Seine Zeit wurde erst unterboten, als Kawasaki-Werksfahrer Loris Baz einen Qualifyer-Reifen aufziehen ließ.

«Wir haben große Änderungen vorgenommen, seit langer Zeit fühlt sich das Motorrad anders an», erzählte Rea im Exklusivgespräch mit SPEEDWEEK.com. «In erster Linie, weil wir die Motorbremse verändert haben. Bislang musste ich am Kurveneingang weite Linien wählen, ich brauchte mehr Meter, um das Bike abzubremsen. Jetzt kann ich direkter auf den Scheitelpunkt der Kurve zufahren, die Motorbremse hilft mir bei der Geschwindigkeitsverringerung. Wir haben auch die Kupplung verändert, damit können wir das Limit der Motorbremse mehr und mehr ausreizen

«Wir müssen die Konstanz der Motorbremse verbessern», ergänzte der Honda-Star. «Auch mit den Bremsen haben wir viel probiert, Nissin und Brembo haben Vor- und Nachteile. Ich glaube, dass Nissin mehr Potenzial hat. Mein Gefühl mit Brembo ist besser, die Performance ist aber vielleicht nicht so gut.»

«Solche Arbeiten während eines Tests sind aufreibend. Aber die Elektronik ist heute für die Rennen unglaublich wichtig. Leider ist es uns nicht gelungen besonders viele Runden zu drehen, dafür haben uns die wenigen sehr viele Informationen geliefert.»

Rea: «Ein großer Teil der Lücke ist geschlossen»

«Ich habe den Test genossen, bin glücklich, dass ich wieder Motorradfahren kann», hielt der 26-jährige Jungvater fest. «Es war das erste Mal seit dem Nürburgring, dass ich wirklich angreifen konnte. Den Test in Jerez bin ich zwar gefahren, aber er kam nach der Verletzung eigentlich zu früh. Ich fuhr sehr ängstlich. Jetzt fühle ich mich wieder gut, obwohl ich noch nicht fit bin. Man sieht es an meinem Bein, es ist viel dünner als das andere, es fehlt an Muskulatur.»

«Ich habe nicht geglaubt, dass wir mit unserem Motorrad vom Fleck weg auf diesem Level sind. Wir hatten viel aufzuholen. Es gibt aber nach wie vor eine Lücke zu unseren Gegnern, vor allem zu Kawasaki. Wäre Tom Sykes in Aragón gewesen, wäre er sehr schnelle Zeiten gefahren. Ich weiß nicht wie schnell, aber schnell. Ich bin überrascht, dass wir einen so großen Teil der Lücke bereits schließen konnten. Der Test war gut. Ich habe jetzt ein Paket, mit dem ich glücklich bin. Normal gelingt es uns nicht unseren Testplan abzuarbeiten und wir haben ein Motorrad, an dem mir etwas nicht gefällt. Dieses Mal ist alles gut, jetzt können wir in Jerez weitermachen. Die Strecke dort ist eine größere Herausforderung für uns. Ich fuhr weder das Rennen dort, noch haben wir in Jerez viel getestet. Ich muss die Strecke erst richtig lernen, hinzu kommt das Risiko mit dem Wetter Ende November.»

Abschließend meinte Rea: «Niemand im Team hat mich für die Bestzeit gelobt, darin sind sie nicht so gut. Aber ich weiß, dass sie meine Arbeit schätzen. Sie müssen mir das nicht extra sagen, ich kann es in ihren Gesichtern sehen.»

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