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Superbike-WM: Europa-Rennen werden gestrichen

Von Ivo Schützbach
«Das Herz der Superbike-WM muss in Europa bleiben», sagt Dorna-Manager Javier Alonso. Die Wachstumsmärkte liegen aber in Südostasien und Südamerika.

Dieses Jahr sehen wir erstmals einen Superbike-WM-Event in Sepang/Malaysia. Ein Rennen in Indonesien oder Thailand ist nur eine Frage der Zeit, gleiches gilt für Argentinien und Brasilien. Kein Wunder, gibt es in Europa doch kaum noch eine Rennstrecke, die rentabel wirtschaftet. Entsprechend wird es für die Betreiber immer schwieriger, die Forderungen von WM-Vermarkter Dorna zu bezahlen. Die Dorna wiederum orientiert sich dorthin, wo sich Geld verdienen lässt. SPEEDWEEK.com sprach mit Superbike Executive Director Javier Alonso.

Nach der Krise in Europa bessert sich die Wirtschaftslage langsam. Sind positive Entwicklungen spürbar?

Das geht sehr langsam in Europa. Deshalb müssen wir uns neuen Märkten öffnen, wie Südamerika oder Südostasien. Dort entwickelt sich die Motorrad-Industrie. Ich bin mir sicher, dass wir dieses Jahr in Malaysia eine ordentliche Zuschauerzahl haben werden. Sepang hat während der letzten Jahre sehr gute Arbeit für den Motorsport geleistet. Das wird uns helfen, nach Thailand oder in andere Länder in Südostasien zu gehen. In Argentinien verhält es sich gleich. Wenn die Menschen dort dieses Jahr MotoGP sehen, werden sie es lieben. Dann werden auch andere Länder in Südamerika pushen, um einen solchen Event zu bekommen.

Das Herz der Meisterschaft muss Europa bleiben. Ich kann heute aber nicht sagen, wie viele Rennen wir in einigen Jahren noch in Europa haben werden.

In den letzten 20 Jahren hat sich viel verändert. Damals hat sich jeder ein Superbike oder eine Supersport-Maschine gekauft. Heute kaufen die Leute eine BMW GS1200 oder eine CB1000. Die Leute kaufen heute andere Motorrad-Konzepte. Sie lieben aber nach wie vor die Show in der Superbike-WM. Und diese Show müssen wir weiterhin verbessern. Wir haben alles, was dafür notwendig ist. Technisch müssen wir dafür die Voraussetzungen schaffen. Mit spannenden Rennen animieren wir die Fans.

Werden wir nach Valencia zurückkehren? Dort ist es einfacher Zuschauer zu bekommen, als in Aragón. Zum Europa-Auftakt am 13. April werden wieder nur ein paar tausend Fans kommen.

Wir wissen, dass es in Aragón schwierig ist. Die Strecke liegt mitten im Nirgendwo. Aber die Straßen zur Strecke hin sind malerisch.

Wieso kommen zum MotoGP-Rennen nach Aragón viele Zuschauer und bei Superbike ist es leer?

In der Vergangenheit war Superbike in Spanien nie wichtig, wir müssen daran arbeiten, die Serie zu entwickeln.

In Silverstone gab es letztes Jahr dasselbe Problem: Viele Zuschauer bei MotoGP, wenige bei Superbike. Obwohl die Engländer Superbike-begeistert sind.

Daran müssen wir arbeiten. Mit dem einen Rennen dieses Jahr in Donington wird es sicher besser.

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