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Tom Sykes in MotoGP: Kawasaki ist aufgeschmissen

Von Ivo Schützbach
Superbike-Weltmeister Tom Sykes ist für Kawasaki enorm wichtig

Superbike-Weltmeister Tom Sykes ist für Kawasaki enorm wichtig

In der Saison 2013 hat Superbike-Weltmeister Tom Sykes schon früh seinen Vertrag mit dem Kawasaki-Werksteam bis Ende 2014 ausgedehnt. Länger will sich der Engländer nicht binden.

Es aus dem Superbike-Fahrerlager in die MotoGP-WM zu schaffen, ist nicht das größte Problem. Die Verpflichtung von Piloten wie Danilo Petrucci oder Broc Parkes beweist das. In einem guten Team unterzukommen, gestaltet sich hingegen deutlich schwieriger. Das gelang in den letzten Jahren lediglich James Toseland und Cal Crutchlow. Entsprechend groß ist die Hemmschwelle für die Toppiloten der Superbike-WM. Sie alle wissen: Wer nicht auf einem Factory-Bike von Honda oder Yamaha sitzt, fährt hinterher. Selbst das Ducati-Werksteam war in den letzten Jahren wenig reizvoll, da nicht konkurrenzfähig.

Piloten wie Toni Elias, Marco Melandri oder Vizeweltmeister Eugene Laverty betonen, dass für sie MotoGP nur in einem Spitzenteam in Frage kommt. Während diese drei aus ihrem Wunsch MotoGP zu fahren keinen Hehl machen, ist Weltmeister Tom Sykes eher zurückhaltend. Er hat seinen Fokus in den letzten Jahren auf Superbike gelegt. Gleichzeitig ist ihm nicht entgangen, was Crutchlow leistet – ihn ortet er auf einem ähnlichen Level wie sich selbst. Wobei der Supersport-Weltmeister von 2009 in der Superbike-WM nicht im Ansatz so erfolgreich war, wie es Sykes ist. Obwohl er 2010 im Yamaha-Werksteam fuhr. Auf jener Maschine, mit der Ben Spies im Jahr zuvor die WM gewann.

«In MotoGP ist schwierig zu wissen, was hinter verschlossenen Türen passiert», urteilte Sykes über Crutchlow. «Sein Motorrad letztes Jahr war vom Werksmotorrad nicht weit entfernt, er konnte mit den Werksfahrern kämpfen. In MotoGP gibt es halt nur zwei sehr starke Hersteller. Yamaha und Honda arbeiten gut, der Rest muss die Lücke erst schließen. Ich schaue mir die MotoGP-Rennen an, wenn ich Zeit habe Und genieße dabei eine Kanne Tee. Als Barry Sheene 1981 als letzter Brite ein MotoGP-Rennen gewann, war ich noch nicht mal geboren.»

Sykes wartet auf das richtige Angebot

Ist es nicht komisch, dass dein alter Weggefährte Crutchlow jetzt gegen die Besten in der MotoGP-WM kämpft? «Ich habe kein Problem damit», versicherte Sykes im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich kümmere mich um mein Zeug. Wenn ich ein sehr gutes MotoGP-Angebot bekäme, würde ich natürlich stark darüber nachdenken. Ich würde aber nicht MotoGP fahren, nur um eine Nummer zu sein. In den letzten Jahren bekam ich einige Anfragen von Claiming-Rule-Teams, das kam für mich aber nicht in Frage. Wenn mir einer ein Factory-Bike anbietet... Im Moment bin ich bei den Superbikes glücklich. Hier habe ich ein sehr gutes Paket und ein großartiges Team um mich.»

Sykes wird vom Topmanagement von Kawasaki Heavy Industries (KHI) in Japan sehr geschätzt. Doch was kann ihm dieser Hersteller zukünftig bieten? Der «Grinner» kann die Superbike-WM wieder und wieder gewinnen. Ist das sein Anspruch?

«Natürlich könnten wir jetzt zusammen mit der Marketing-Abteilung eine Strategie für die kommenden Jahre erarbeiten und ihm ein Angebot unterbreiten», meinte Kawasaki-Teammanager Guim Roda. «Gut für uns ist, dass unsere Konkurrenzfähigkeit nicht an einen Fahrer gebunden ist. Momentan gibt es keinen Langzeitplan, den wir Tom präsentieren könnten. Wenn er die Chance bekommt für ein Top- oder sogar ein Werksteam MotoGP zu fahren, müssen wir uns für ihn freuen. Bei Kawasaki gibt es derzeit keine Pläne für eine MotoGP-Rückkehr.»

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