BMW sonnt sich ohne Interesse in der Superbike-WM
Die BMW Motorrad Race Trophy wurde bei Superbike-Meeting in Assen vorgestellt
Mit schillernden Worten erklärte in Assen das BMW-Management, vertreten durch Berti Hauser und Udo Mark, die Vorteile für Rennfahrer mit einer BMW S1000RR an den Start zu gehen: In der BMW Motorrad Race Trophy eingetragene Piloten haben die Möglichkeit, durch starke Rennergebnisse am Ende der Saison ein Preisgeld zu gewinnen. Berücksichtigt werden dabei nationale Rennserien wie die IDM und die BSB, aber auch Weltmeisterschaften wie die Superbike-WM.
Neben dem Preisgeld reden wir über technischen Support, wenn auch nur per Datenaustausch. Dazu gibt es Sonderkonditionen bei Trophy-Partnern – das Preisgeld kann also zum Beispiel gleich als Anzahlung für einen neuen 3er-BMW verwendet werden. Na prima.
Bisher haben sich 28 Rennfahrer verschiedener Serien für die Race Trophy angemeldet und Punkte erhalten. Sie alle hatten sich bereits vor der Vorstellung des Förderprogramms für die BMW S1000RR entschieden. Von den drei in der Superbike-WM vertretenen BMW hat sich jedoch nur das Team Toth zur Teilnahme durchgerungen. Warum weiß nur der liebe Gott, denn sowohl Imre Toth als auch Peter Sebestyen kämpfen lediglich um letzte Plätze.
In den Pressemitteilungen gefeiert wird aber Leon Camier (BMW Italia), der zuletzt in Imola bester Evo-Pilot wurde – dabei ist der Brite nicht einmal in der Tropy eingeschrieben. Überhaupt ist es erstaunlich, wie sehr sich BMW mit elften und zwölften Plätzen in der Superbike-WM identifiziert.
Die Absichten von BMW sich so durchsichtig wie ein Glas voll Wasser: Ohne nennenswertes finanzielles Engagement wollen sich die Bayern im Glanz der Weltmeisterschaft sonnen. Wenn sich noch der ein oder andere Rennfahrer zum Wechsel auf BMW entscheidet, umso besser. Aber nicht entscheidend.
Doch für einen Piloten in der Superbike-WM ist eine Teilnahme an der Race Trophy so verlockend wie Hautausschlag. Das maximale Preisgelb von 10.000 Euro ist nur einen Bruchteil von dem, was eine Saison kostet.
BMW weiß das selbst am Besten. In Assen rühmte man sich damit, dass das gesamte Programm weniger Geld verschlingt als ein Werksteam. Dabei hat BMW 2013 ein Rekordjahr mit 5,3 Milliarden Euro Gewinn hinter sich, auch die Motorrad-Sparte trug dazu bei.