Alex Lowes: Suzuki-Pilot, vollgasfest, risikobereit
In der Gesamtwertung nehmen sich sie beiden Suzuki-Piloten wenig. Es steht 73 zu 65 WM-Punkte für Alex Lowes, der als Neunter auch einen Rang vor seinem Teamkollegen platziert ist. Doch seit Assen ist es eine eindeutige Angelegenheit für den Rookie. Während Laverty dreimal stürzte und nicht über einen siebten Rang in Imola hinaus kam, erzielte Lowes in Assen (2.) und Donington (3.) jeweils einen Podestrang.
Der Zwillingsbruder von Supersport-Weltmeister Sam Lowes gehört nicht zu der Sorte Rennfahrer, die sich all zu viele Gedanken auf dem Bike machen. Seine Taktik: Er nimmt sein Bike wie es ist und quetscht es aus wie eine Zitrone. Er ist kompromisslos.
Aus welchem Holz Lowes gestrickt ist, zeigte sich einmal mehr im zweiten Rennen in Donington. Der Brite lag bereits auf P4 und attackierte den drittplatzierten Marco Melandri (Aprilia). Es kam zur Berührung, beide stürzten, beide konnten das Rennen fortsetzen.
Aber: Geistesgegenwärtig rappelte sich Lowes sofort wieder auf und schnappte sich seine ramponierte GSXR-1000. Er büsste 22 sec ein, Melandri über 50 sec!
Seine Aufholjagd brachte dem 23-Jährigen immerhin den neunten Platz ein. «Der Crash war nicht zu vermeiden», urteilte Crescent-Boss Paul Denning. «Das Rennergebnis war enttäuschend, seine Performance dafür umso besser. Mit einem schwer beschädigten Bike, mit dem die meisten Piloten erst gar nicht weitergefahren wären, fuhr er von ganz hinten zurück auf die neunte Position. Er war in der letzten Runde der schnellste Mann auf der Strecke. Das war ein beeindruckendes Wochenende von ihm.»
Im zweiten Rennen brannte Lowes übrigens auch die schnellste Rennrunde in den Asphalt.