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Suzuki: Vatertag testet Eugene Laverty MotoGP-Bike

Von Ivo Schützbach
Montagmorgen flog Superbike-Vizeweltmeister Eugene Laverty von London nach Japan. In Okayama und anschließend auf Phillip Island/Australien wird er das MotoGP-Bike von Suzuki testen.

Eugene Lavertys Absicht für 2015 ist klar, der Nordire möchte MotoGP fahren. Mit Suzuki und Ducati führt er intensive Gespräche. Am morgigen Donnerstag, 29. Mai, wird der Superbike-Vizeweltmeister im japanischen Okayama erstmals ein MotoGP-Bike steuern. Die Strecke liegt im Südwesten Japans, in der Mitte zwischen Hiroshima und Osaka. Von dort geht es weiter nach Australien, auf Phillip Island wird der 27-Jährige am 3. und 4. Juni testen.

Laverty flog letzten Montag von London über Amsterdam nach Osaka. Von dort reiste er nach Hamamatsu, wo er Termin im Suzuki-Werk hatte.

Was erwartest du dir von einem MotoGP-Bike? «Jede Menge PS», grinste der Suzuki-Pilot im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Auf Phillip Island ist MotoGP ungefähr 30 km/h schneller als wir mit dem Superbike, das ist viel Speed.»

Der erste Testtag in Okayama wird Laverty als Roll-out dienen, auf Phillip Island kann er sich dann intensiv mit der Suzuki XR-H1 mit dem neuen Reihenvierzylinder-Motor beschäftigen: «Sorgen macht mir vor allem das Wetter, in Australien ist Winter. Auf Phillip Island kann es arschkalt werden. Ich hatte die Möglichkeit, letzte Woche Dienstag und Mittwoch in Motegi zu testen, aber am Donnerstag ging bereits die Superbike-WM in Donington Park los, ich hätte die ganze Nacht durchfliegen müssen. In dem Fall hatte mein jetziger Job Vorrang.»

Ratschläge von Bruder Michael Laverty

Für Laverty wird nicht nur das Motorrad neu sein, auch die Reifen von Bridgestone kennt er nicht – seit 2004 wird in der Superbike-WM mit Einheitsreifen von Pirelli gefahren. «Ich habe mit meinem Bruder Michael geredet, er ist realistischer Typ und erzählt mir die Wahrheit. Er sagte mir, dass die Reifen für mich okay sein werden. Diese Reifen sind keine Außerirdischen, wie einige andere MotoGP-Pilot erzählen.»

Michael Laverty fährt für Paul Bird Motorsport seine zweite Saison MotoGP.

«Mir ist klar, dass die Reifen anders sein werden», hielt Eugene fest. «Letztlich wird es aber ein Motorrad mit zwei schwarzen runden Dingern sein, einer vorne, einer hinten. Michael ist schon oft mit den Pirelli-Reifen gefahren, er kann einen Vergleich ziehen. Die Bridgestone-Reifen haben eine stabilere Konstruktion und zeigen über viele Runden eine gleichbleibende Performance.»

Laverty muss Leistung zeigen

Suzuki-Teammanager Davide Brivio hat mehrfach klargemacht, dass er für die MotoGP-Rückkehr 2015 das bestmögliche Fahrerduo haben möchte. Sogar Dani Pedrosa wurde angefragt, aber der Spanier wollte sich seinen Karriereabend mit acht Millionen Euro vergolden lassen, Suzuki winkte ab.

Eugene Laverty steht bei Suzuki nicht oben auf der Einkaufsliste, hat aber realistische Chancen. Nicht zuletzt, weil er im Februar auf Phillip Island für den ersten Suzuki-Sieg in einer Straßen-Weltmeisterschaft seit 2010 gesorgt hat. Zuerst muss er sich allerdings gegen Testfahrer Randy de Puniet beweisen, den Suzuki als Stammpiloten nicht ausschließt.

«Leicht wird es gegen de Puniet nicht, schon gar nicht auf Phillip Island», weiß Laverty. «Nur auf dieser Strecke konnte er letztes Jahr mit Espargaró kämpfen, dort fährt er stark. Es wäre unrealistisch von mir, wenn ich davon ausginge, dass ich in meinem ersten Test auf einer Strecke, auf der er stark ist, schneller bin als er. Aber ich werde mein Bestes versuchen.»

Wenn du 3 sec langsamer bist als der Franzose, hat sich der Job bei Suzuki wohl erledigt? «Klar spüre ich den Druck, aber so läuft es. Schau dir an, als Johnny Rea damals die Repsol-Honda fuhr. Er hatte keinen Test und fuhr nur zwei Rennen. Aber daran messen ihn heute einige Leute. Und während der zwei GP-Wochenenden kam er wegen verschiedener Probleme im Training kaum zum Fahren. Man muss immer auch die Umstände sehen und nicht nur die Ergebnisse. Auf Phillip Island werde ich eineinhalb Tage auf dem Motorrad haben, danach sollte ich wissen, worum es geht. Wichtig ist, dass das Wetter mitspielt.»

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