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Jonathan Rea in MotoGP: Honda ist wenig reizvoll

Von Ivo Schützbach
Im Spätsommer muss Jonathan Rea (27) eine Grundsatzentscheidung treffen: Wagt er mit Honda den MotoGP-Einstieg und fährt hinterher oder bleibt er ewig in der Superbike-WM?

Seit Jahren versucht Superbike-Ass Jonathan Rea in der MotoGP-WM unterzukommen. Nun hat er den Rückhalt von HRC-Sportdirektor Livio Suppo. Doch wohin mit dem 27-Jährigen? Es ist unwahrscheinlich, dass Rea Chancen auf einen der beiden Prototypen von LCR oder Gresini hat. Stefan Bradl sitzt bei LCR relativ sicher im Sattel und Alvaró Bautista meldete sich mit seinem Podestplatz in Le Mans zurück.

Um in der MotoGP-Klasse mit Honda anzutreten, muss Rea mit der Production-Maschine vorliebnehmen. Diese Aussicht ist wenig verlockend: Nicky Hayden, Hiroshi Aoyama oder Scott Redding gelingen nur mit Mühe Top-10-Ergebnisse.

«Die ersten Gespräche über MotoGP haben wir mit Johnny vor einigen Monaten geführt», erzählte Honda-Manager Carlo Fiorani SPEEDWEEK.com. «Er will MotoGP fahren – für ein gutes Team und mit einem Prototyp. Wir unterstützen ihn dabei, er ist bei Honda aufgewachsen. Wenn er in MotoGP Erfolg hat, ist das auch unser Erfolg. Wir wissen, dass es so gut wie unmöglich sein wird, einen Prototyp zu bekommen, trotzdem würden wir ihn gerne auf einer Honda sehen. Ich hoffe, dass er sich mit der Idee anfreundet, eine Production-Honda zu fahren.»

Fiorani weiß, dass es sportlich für Rea wenig reizvoll ist, mit einer Open-Honda um zehnte Plätze zu kämpfen. «Mit den neuen Regeln nächstes Jahr könnte die Superbike-WM für Johnny interessanter sein», räumt der Italiener ein. «Eine Meisterschaft mit neuen Bestimmungen zu gewinnen, ist immer interessant. Letztlich ist es seine Entscheidung.»

HRC arbeitet an «Super-Honda»

Auf einer Production-Honda ist es für einen Fahrer derzeit unmöglich, sein wahres Potenzial zu zeigen. Fiorani glaubt, dass sich das ändern wird: «Wir fahren das erste Jahr mit diesen Bikes. Mit etwas Erfahrung wird dieses Motorrad nächstes Jahr besser sein, es wird eine Revolution geben.»

Bei HRC wird fieberhaft an einer «Super-Honda» für die Open-Class 2015 gearbeitet. Sie wird zwar kein Seamless-Getriebe haben, dafür aber den pneumatischen Ventiltrieb, um das eklatante Manko bei der Motorleistung gegenüber der M1-Open-Yamaha wettmachen zu können. Aus HRC-Kreisen ist durchgesickert, dass diese neue Open-Honda 2014 schon bei den letzten vier oder fünf Grands Prix (ab Aragón oder Motegi) eingesetzt werden könnte.

«In der Superbike-WM ist Rea einer der Hauptdarsteller», weiß Fiorani. «In MotoGP wäre er nur in einer Nebenrolle zu sehen. Wenn er wirklich MotoGP fahren möchte, werden wir ihn nicht aufhalten. Dann finden wir einen anderen guten Fahrer für das Superbike-Team

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