Im Geheimen: Honda tüftelt an der neuen Fireblade
2015 sehen wir in der Superbike-WM eine kleine technische Revolution, die Bikes müssen dann seriennäher sein als heute. Riesig werden die Änderungen nicht, da es letztlich nur einen Kostendeckel für die Elektronik geben und der Tuninglevel der Motoren eingeschränkt wird.
SPEEDWEEK.com sprach mit Honda-Teammanager Ronald ten Kate.
Wenn nächstes Jahr alle nach seriennäherem Evo-Reglement fahren müssen: Wird sich das auf das Engagement der Hersteller auswirken?
Nein, es wird sich nicht viel ändern.
Die Honda ist neben der Suzuki das älteste Motorrad im Feld. Wird es nicht langsam Zeit für eine neue Fireblade?
Jeder kann sehen, dass die Fireblade über all die Jahre ein gutes und starkes Konzept hatte. Wir müssen aber auch kein Geheimnis daraus machen, dass ein großer Schritt nach vorne mit einer neuen Fireblade meinem Team mehr als willkommen wäre.
Honda redet seit Jahren davon...
Ich habe keine Ahnung.
Darfst du es nicht sagen oder weißt du wirklich nichts?
Es gibt diese mysteriösen Geschichten über eine V4.
Honda sagt aber ganz klar, dass die Fireblade das Motorrad für die Superbike-WM ist.
Das stimmt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die V4 nicht die Fireblade ersetzen wird. Eine Fireblade kostet deutlich unter 20.000 Euro, das ist ein Motorrad für die breite Masse. Die mysteriöse V4 wird deutlich mehr kosten. Außerdem will Honda mit dem Bike in der Meisterschaft fahren, das sich in der Serienversion am Besten verkauft.
Wenn die neue Fireblade kommt: Erwartest du einen riesigen Schritt nach vorne?
Die SP-Version für dieses Jahr war der erste Schritt. Die neue Feuerklinge wird noch wesentlich schärfer... Mehr Leistung, mehr Elektronik und alle Bauteile werden auf einem höheren Level sein. Das wird dann wohl eine Fireblade RR SP oder so ähnlich. Ich stelle jetzt aber nur Vermutungen an. Das ist, was der Markt in meinen Augen im Moment bräuchte. In die Produktplanung von Honda habe ich keinen Einblick.
Aprilia musste die Drehzahl wegen der Limitierung der Anzahl Motoren für dieses Jahr um 300/min senken, ihr nicht. Habt ihr zugelegt oder wurden eure Gegner langsamer?
Wohl von beidem etwas. Wir haben nun ein besseres Drehmoment, das hilft uns bei der Beschleunigung, speziell auf die Gerade hinaus. Unser Topspeed wurde besser.
Kawasaki und Suzuki beweisen, dass der Reihenvierzylinder nach wie vor konkurrenzfähig ist.
Auf Phillip Island gab es einen Moment, dass vier Reihenvierzylinder das Rennen anführten, im Wohnzimmer von Aprilia. Das hat mich gefreut. Wir arbeiten alle etwas unterschiedlich, aber das Hauptkonzept der Leistungsentfaltung ist für alle in etwa gleich. Das hört man schon am Klang der Maschinen, sie hören sich alle gleich an. Unsere Rundenzeiten sind konstant, nur zu Rennbeginn fehlt es uns etwas, wenn die anderen mit Spitzenzeiten auftrumpfen.