Ducati muss Katastrophen-Starts in den Griff kriegen
Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis Ducati mit der 1199 Panigale R erstmals gewinnt. Die beiden Werksfahrer Davide Giugliano und Chaz Davies haben 2014 bereits eine Pole-Position, fünf Podestplätze und fünf schnellste Rennrunden vorzuweisen.
«Wir hatten verschiedene Abstimmungen für die Federelemente dabei und haben experimentiert, wie wir bessere Starts hinbekommen», erklärte Ducatis Superbike-Direktor Ernesto Marinelli SPEEDWEEK.com im Fahrerlager von Portimão. «Die letzten Rennen wären möglicherweise anders ausgegangen, wären wir besser gestartet.»
Der Italiener holte etwas aus: «An der Kupplung lassen sich zahlreiche Dinge verändern, die Auswirkungen auf die Starts haben. Wir haben herumgespielt, um das Beste herauszufinden. Das ist nicht einfach. Der Fahrer hat ein Gefühl und wir haben die Zeit, auf 1/100 sec genau. Diese beiden Dinge passen nicht immer genau zusammen. Bei einem Start geht es auch nicht nur darum, dass die Elektronik perfekt arbeitet, auch der Fahrer muss alles optimal hinbekommen. Hinzu kommt: Man kann nicht 3000 Starts hintereinander machen. Wie viele Starts man mit derselben Kupplung nacheinander machen kann, hängt hauptsächlich von der Zeit dazwischen ab. Ist der Abstand groß genug, sind vier oder fünf Starts möglich. Machst du drei Starts direkt hintereinander, Start-Stopp, Start-Stopp, Start-Stopp, dann verbrennst du die Kupplungslamellen. Die Temperatur der Kupplung steigt massiv an und kommt nicht mehr runter. Dass passiert aber nie: Niemand macht drei Starts nacheinander, normal liegt mindestens eine Runde dazwischen.»
Außerdem hatte Ducati eine neue Strategie für die Elektronik der Anti-Wheelie-Kontrolle im Gepäck. «Diese arbeitet nicht schlecht», unterstrich Marinelli. «Wir sind wegen der hohen Temperaturen auch viel mit gebrauchten Reifen gefahren, um unser Hauptproblem zu lösen: Sobald es heiß ist, haben wir keinen Grip mehr. Insgesamt lief der Test nicht schlecht. Leider konnten wir am Montag erst später als geplant anfangen, weil es uns Sonntagabend erst ab 20 Uhr gestattet war ins Fahrerlager zu gehen. Es war unmöglich, alle Arbeiten in einer Nacht zu erledigen.»