Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Erklärung: Weshalb Buell (EBR) so langsam ist

Von Ivo Schützbach
Geoff May wartet auf seine ersten WM-Punkte

Geoff May wartet auf seine ersten WM-Punkte

Buell erlebt in der Premieren-Saison in der Superbike-WM eine Niederlage nach der anderen. Lediglich zwei WM-Punkte wurden bislang erobert, für 2015 stehen auch die Fahrer zur Diskussion.

Erik Buell Racing, kurz EBR, hat mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Die Zweizylinder-RX1190 ist weder schnell noch standfest, die Limitierung der Anzahl Motoren (acht pro Fahrer und Saison) verbieten es dem amerikanisch-italienischen Team zu testen, während der Saison gibt es ohnehin nur fünf Testtage. So lassen sich keine Verbesserungen erzielen, zur Spitze klafft je nach Strecke eine Lücke von 3 bis 5 sec pro Runde.

Auch fahrerisch hat Buell mit Geoff May (34) und Aaron Yates (40) nicht jene Kaliber unter Vertrag, die es für vordere Plätze in der Weltmeisterschaft braucht. «Ich weiß nicht, ob wir nächstes Jahr mit den gleichen Fahrern weitermachen», verriet EBR-Teamchef Giulio Bardi SPEEDWEEK.com. «Das Team wird sich entwickeln und einen Schritt nach vorne machen. Keine Ahnung, was am Ende dabei herauskommt. Ich kann unsere Fahrer auch nicht mit anderen vergleichen, das wäre nicht fair. Wir haben gute und erfahrene Piloten, die ihren Job verstehen. Dazu brauchen sie aber auch die richtigen Voraussetzungen, die gibt es aber nicht, so lange wir nicht 100 Prozent bringen.»

May und Yates kommen aus der US-Meisterschaft, zählten aber auch dort nie zu den Stars. Dieses Jahr haben sie nicht nur mit ihrem lahmen und kränkelnden Arbeitsgerät zu kämpfen, auch so gut wie alle Strecken sind für die Amerikaner neu. Mangelnde Streckenkenntnis gilt auch für Buell.

«Die Strecken in Europa sind völlig anders als in Amerika», unterstreicht Bardi. «Der Streckenbelag ist unterschiedlich, das Streckenlayout viel weiter. Wenn wir über einige Sekunden Rückstand sprechen, muss man das relativ sehen. Eine Sekunde im Rennsport ist eine Ewigkeit. Wenn wir aber vier Sekunden hinten liegen, ist das in Wirklichkeit nicht viel. Wir fahren mit besseren, aber anderen Federelementen als in den USA. Die Kurvengeschwindigkeiten in der WM sind höher, die Reifen anders, wir haben null Daten. Unsere Fahrer kennen die Strecken nicht. Wenn man mit einem Motorrad und einer Basisabstimmung auf eine bekannte Strecke kommt, und man das Set-up noch nur in Details ändert, ist die Situation eine andere.»

Welch Ironie: Die bis heute einzigen WM-Punkte von Buell eroberte Larry Pegram bei seinem Wildcard-Einsatz in Laguna Seca.

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