Kawasaki: Eiszeit zwischen Tom Sykes und Baz hält an
Kawasaki-Star Tom Sykes (hinten) realisierte schnell, wer ihn vom Bike geholt hat
Mehrfach kamen sich Tom Sykes und Loris Baz in einem Rennen der Superbike-WM 2014 gefährlich, in Sepang (erster Lauf) zu nahe: Baz stürzte und löste eine Kettenreaktion aus, auch Sykes musste zu Boden. Beide mussten das Rennen aufgeben. Seit diesem Zwischenfall ist das Stimmungsbarometer in der Kawasaki-Box stark gefallen.
«Es herrschte immer eine positive Stimmung im Team», betont der Franzose. «In Sepang habe ich einen Fehler gemacht, aber es war nicht allzu schlimm. Ab diesem Moment hat sich die Atmosphäre aber verändert. Er war sehr sauer.»
Durch seinen unverschuldeten Ausfall reduzierte sich der Vorsprung von Sykes in der Gesamtwertung seinerzeit von komfortablen 39 Punkte auf nur 16 Punkte. Bis zum dem Meeting in Laguna Seca hat der Weltmeister sein Polster wieder 44 Punkte ausgebaut. Besänftigt hat ihn das bisher nicht wirklich.
«Alle haben versucht, ihn zu beruhigen, denn das kann im Rennsport nun einmal passieren», sagt Baz weiter. «Er hat im Laufe seiner Karriere auch schon für Abstürze anderer gesorgt. Das waren nicht seine Teamkollegen, ich habe meinen Teamkollegen ins Aus gekegelt und das war sehr unglücklich. Das passiert in den Rennen. Wir fahren mit einem Bike, das über 300 km/h fährt und haben nur wenige Zentimeter zwischen uns.»
Mittlerweile haben sich alle im Team mit der angespannten Situation arrangiert. Die einstige Harmonie ist aber passee. «Er fährt seine Meisterschaft und ich versuche so gut zu sein, wie ich nur kann. Unser Team ist nicht gespalten, aber wir arbeiten jetzt jeder für sich», beschreibt Baz die heutige Situation.
Tom Sykes wird auch 2015 und 2016 für Kawasaki die Superbike-WM fahren. Loris Baz schaut sich auch nach Möglichkeiten in der MotoGP um. Seine Chancen auf einen neuen Kawasaki-Vertrag werden 50:50 eingeschätzt.