Kawasaki ohne Titan im Motor: Über 15 PS verloren!
Trotz der Einschränkungen rechnet sich Kawasaki-Werksfahrer Jonathan Rea viel aus
Seit 2012 gehört die Kawasaki ZX-10R zu den besten Motorrädern der Superbike-WM, Aushängeschild Tom Sykes schloss das Championat seither nie schlechter als auf Rang 2 ab – 2013 gewann er den Titel.
Dieses Jahr gibt es eine kleine Revolution auf technischer Seite. Die Motoren müssen seriennaher bleiben, es ist weniger Tuning erlaubt, für Bremsen, Federelemente und Elektronik gibt es einen Kostendeckel.
Kawasaki trifft dies besonders hart, ihr bisheriger Motor hatte mit dem Serienaggregat nur noch wenig zu tun. Auch die jetzt strengeren Toleranzen für Änderungen am Chassis treffen die Japaner, das Handling der ZX-10R hat sich verändert.
Kawasaki-Rennchef Ichiro Yoda erklärte im Rahmen des heutigen Aragón-Tests, wie sich das neue Reglement auf die Motoren auswirkt.
«Motorisch sind wir nun sehr eingeschränkt», gab Yoda im Exklusivgespräch mit SPEEDWEEK.com zu. «Wir haben über 15 PS verloren, weil wir keine Titanpleuel mehr verwenden dürfen. Das Gleiche gilt für weitere kleine Innereien und auch den Brennraum dürfen wir nicht mehr wie bisher modifizieren. Unsere Kurbelwelle ist jetzt sehr nahe am Original. Wir dürfen sie nur noch fünf Prozent leichter machen, das ist so gut wie nichts. Davon abgesehen haben wir einige Neuheiten inpetto.»
Wie einige andere Teams auch, ist Kawasaki bislang nicht in der Lage, das komplette 2015er-Elektronikpaket einzusetzen. Daran wird sich voraussichtlich auch bis zum Saisonstart am 22. Januar auf Phillip Island in Australien nichts ändern. «Wir warten auf die 2015er-ECU», verriet Yoda. «Wir arbeiten weiterhin mit Magneti Marelli, das zukünftige System unterscheidet sich aber drastisch vom bisherigen. Das erste Rennen werden wir wahrscheinlich mit der bisherigen ECU bestreiten. Marelli sagt, die neue ECU wäre ein Fortschritt, sie verfügt über einen schnelleren Prozessor. Wir müssen aber weiterhin mit der Standard-Einspritzung fahren.»