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Leon Haslam: Max Biaggi brachte ihn zu Aprilia!

Von Ivo Schützbach
2010 wurde Leon Haslam auf Suzuki Vizeweltmeister. Was folgte, waren vier schwierige Jahre bei BMW und Honda. Für die Superbike-WM 2015 zählt der Aprilia-Werksfahrer zum erweiterten Favoritenkreis.

Seit Leon Haslam Ende November erstmals auf die Aprilia RSV4 stieg, ist er wie verwandelt. Der Engländer kann wieder lachen, ist locker wie in jüngeren Tagen, das alte Glitzern in seinen Augen ist zurück. Seine Sorgen sind wie weggeblasen.

Bei Aprilia und auf deren Motorrad hat er sich von der ersten Runde an wohlgefühlt. Haslam hat alle Verletzungen ausgestanden, erstmals seit 2010 findet er bei Aprilia ein Motorrad vor, in dem die Elektronik tadellos funktioniert und es keine Kinderkrankheiten zu beseitigen gibt.

SPEEDWEEK.com erzählte der 31-Jährige, wie er seinen Traumdeal mit Aprilia einfädelte.

Du siehst so fit und motiviert wie seit Jahren nicht mehr aus.

Weihnachten 2012 und 2013 hatte ich fünf Operationen, dieses Mal konnte ich trainieren. Das macht einen großen Unterschied.

Letztes Jahr war ein ganz schlechtes für mich, obwohl ich die WM auf der Honda als Siebter beendete.

Als ich zu Aprilia kam, erlebte meine Einstellung einen Boost. In dem Team steckt viel Hingabe, das Motorrad ist sehr gut – obwohl es nicht mehr auf dem Level ist wie letztes Jahr. Das Siegerdenken im Team ist nach wie vor vorhanden. So etwas als Fahrer zu erleben ist fantastisch.

Und du als Fahrer hast noch etwas zu beweisen?

Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir dieses Jahr um den Sieg kämpfen können. Auch wenn es noch früh in der Saison ist.

Der Auftakt in Phillip Island ist eine Strecke, die Aprilia entgegenkommt. Du könntest mit einem Sieg in die Saison starten?

Das ist mein Plan, deshalb fliege ich hin. Sehr wichtig wird sein, wie die zwei Testtage davor laufen.

Wie läuft deine Zusammenarbeit mit Testfahrer Max Biaggi?

Wir kamen immer gut miteinander aus, schon 2010, als wir gegeneinander um den WM-Titel kämpften. Er war mir eine große Hilfe. Nicht notwendigerweise auf der Rennstrecke beim Testen, er hat in meinem Namen mit Aprilia gesprochen und mir sehr dabei geholfen, dass ich diesen Job bekomme. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass er das für mich getan hat.

Wir sind während des Simoncelli-Days zusammen Supermoto gefahren, was fantastisch war. Außerhalb der Rennstrecke mit ihm rumhängen macht Spaß, er ist heute viel entspannter.

Und wie gut sind seine Qualitäten als Testfahrer?

Er will nach wie vor schnell fahren. Testen bedeutet oft nur Runden abspulen, aber in Jerez fuhr er innerhalb 2 sec zur Spitze und war glücklich damit.

Wenn er schneller als du fährt, bist du deinen Job los?

Das ist definitiv so (lacht). Er will dieses Jahr einige Rennen fahren und ist deswegen sehr aufgeregt.

Also kannst die Comeback-Geschichten bestätigen?

Er hat mir erzählt, dass er das tun will. Er wird das aber nur machen, wenn alles passt und er schnell sein kann. Der Test in Jerez war wichtig für ihn um zu sehen, wo er steht. Auch für Aprilia und das MotoGP-Projekt ist er sehr wichtig.

Jordi Torres und ich sind die vorherigen Aprilia nie gefahren, für uns ist alles großartig. Max ist alle Aprilia seit 2009 gefahren, es ist gut, seine Meinung zu haben. Er testet jetzt auch den neuen Motor und die dazugehörigen Mappings. Er kann genau sagen, wo wir heute stehen, wo Aprilia war und wo wir uns verbessern müssen.

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