Marco Melandri (Aprilia): Rückkehr zur Superbike-WM?
Marco Melandri ist ratlos, das MotoGP-Bike von Aprilia ist für ihn unfahrbar
Marco Melandri hatte die freie Wahl: Wie 2014 mit Aprilia die Superbike-WM bestreiten – allerdings mit reduziertem Aufwand – oder seinem Arbeitgeber bei der werkseitigen Rückkehr in die MotoGP-WM helfen. Er entschied zu Gunsten seiner Wurzeln, der MotoGP. Das Risiko, in der Superbike-WM nicht konkurrenzfähig zu sein, schien Melandri zu gross.
Nach dem Saisonauftakt der Superbike-WM auf Phillip Island würde Melandri aber sicher gerne die Zeit zurückdrehen. Aprilia-Pilot Leon Haslam führt mit einem Sieg und einem zweiten Rang punktgleich mit Jonathan Rea (Kawasaki) die Gesamtwertung an.
Der Leon Haslam, der als sein Teamkollege bei BMW nicht den Hauch einer Chance gegen ihn hatte!
Melandri kann sich leicht ausrechnen, welche Ergebnisse er bei einem Verbleib in der Superbike-WM eingefahren hätte. 2014 gewann der 32-Jährige mit Aprilia in der zweiten Saisonhälfte sechs Superbike-Läufe!
Genau umgekehrt präsentiert sich Melandri derzeit bei den Testfahrten der MotoGP. Beim Sepang-Test wurde er Letzter der 27 Teilnehmer. Sein Rückstand auf Teamkollege Alvaro Bautista (19.) beträgt bittere 2,2 sec, auf die Bestzeit von Honda-Star Marc Marquez sogar 4,4 sec! «Ich finde keine Worte», stöhnte Melandri. «Ich kann das Bike nicht fahren, bin sehr enttäuscht für meine Crew.»
Ähnliche Worte hörte man von Melandri auch seinerzeit nach seinem Wechsel von BMW zu Aprilia. Erst nach radikalen Set-up-Änderungen fand der Italiener zu seiner Stärke mit der RSV4.
In Italien wird längst über einen kurzfristigen Wechsel von Melandri zurück in die Superbike-WM spekuliert. Dabei wird ein 1:1 Austausch mit Jordi Torres ins Gespräch gebracht.