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WM-Leader Leon Haslam: Nur so gut wegen Aprilia?

Von Ivo Schützbach
Nach jahrelanger Durststrecke hat sich Leon Haslam bei seinem Debüt für Aprilia in der Weltspitze zurückgemeldet, nach den Rängen 2 und 1 auf Phillip Island führt er gemeinsam mit Jonathan Rea die Superbike-WM 2015 an.

«Jeder kann auf der Aprilia gewinnen», ätzte ein Gegner über die Leistungen von Leon Haslam in Australien. «Sogar Guintoli wurde mit der RSV4 Weltmeister.»

In diesen Worten mag ein Funken Wahrheit stecken, doch in erster Linie triefen sie vor Neid. Guintoli schlug letztes Jahr seinen viel höher eingeschätzten Teamkollegen Marco Melandri. Und Haslam hatte in den Rennen in Australien den sehr schnellen Teamkollegen Jordi Torres im Griff, immerhin ein Grand-Prix-Sieger in der Moto2-Klasse. Nebenbei hat er bis auf Kawasaki-Werksfahrer Jonathan Rea im ersten Lauf in beiden Rennen die gesamte Weltelite geschlagen.

Niemand sollte vergessen: Leon Haslam wurde 2010 auf Suzuki Vizeweltmeister, lediglich vom grandiosen Max Biaggi geschlagen. In seiner Karriere eroberte er für vier verschiedene Hersteller (Honda, Suzuki, BMW, Aprilia) 31 Podestplätze. Nur einen Kritikpunkt muss er sich gefallen lassen: Seine Siegquote ist gering, den obersten Podestplatz bestieg er erst viermal.

Hast du je an dir gezweifelt, fragte ihn SPEEDWEEK.com nach seinem Australien-Triumph. «Als Rennfahrer denkst du immer, dass du besser bist als alle anderen, das ist ganz natürlich», so der Engländer. «Nach drei oder vier Jahren mit harter Arbeit und vielen Stürzen verlierst du aber dein Selbstvertrauen, deine Rundenzeiten werden dadurch schlechter.»

Der 31-Jährige weiter: «Seit meinem ersten Tag im Aprilia-Team fühle ich mich auf dem Motorrad wohl. Je mehr Vertrauen ich gewinne, desto glücklicher werde ich. Bis Saisonmitte sollte ich sehr sehr glücklich sein.»

In welchen Bereichen siehst die Verbesserungspotenzial am Motorrad?

Haslam: «Wie wir gearbeitet haben, wie das Motorrad mit den Reifen umging und wie die Elektronik funktionierte, damit bin ich sehr zufrieden. Es geht nur um Kleinigkeiten. Um Dinge, die ich auch an mir ändern muss, da mein Teamkollege Jordi Torres an einigen Stellen schneller war.»

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