Leon Haslam (2.): Sein Pole-Albtraum geht weiter
Leon Haslam (91) will am Sonntag vorne fahren
Am 28. Februar 2010 startete Leon Haslam auf Phillip Island zum bis heute einzigen Mal von der Pole-Position in ein Superbike-Rennen – bei 184 Einsätzen. In Buriram war er nahe dran wie selten in seiner Karriere, nur 0,011 sec war Kawasaki-Werksfahrer Jonathan Rea am Ende schneller.
«Mir war nicht klar, dass es so eng wird», grinste der Engländer im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich kann mich nicht groß beklagen, lediglich in Kurve 4 erlaubte ich mir einen kleinen Fehler. Aber ich arbeite ohnehin immer mehr fürs Rennen, deshalb bin ich zuversichtlich.»
Nach zwei katastrophalen Jahren bei Honda ist Haslam aufgeblüht und fährt so stark wie seit 2010 nicht mehr: Damals wurde er auf Suzuki Vizeweltmeister, nur von Max Biaggi und Aprilia besiegt – seinem heutigen Team.
Es zeichnet sich ab, dass die neue Aprilia RSV4 RF eine ähnlich starke Maschine wie ihre Vorgängerin ist. Phillip Island und Buriram sind grundverschiedene Rennstrecken, auf beiden funktioniert das V4-Bike hervorragend. «Die Basis des Motorrades ist gut», unterstreicht Haslam. «In Buriram ist ein anderes Set-up nötig, der Griplevel ist viel niedriger. Außerdem muss man es hinbekommen, dass sich der Reifen bei Hitze ordentlich verhält.»
Vor den Rennen am Sonntag führen Haslam und Rea die Weltmeisterschaft mit jeweils 45 Punkten gemeinsam an. In den letzten Jahren stark in der Kritik, wird Haslam inzwischen als Titelaspirant gehandelt.
Siehst du dich selbst auch in dieser Position? «Das ist ganz sicher meine beste Chance», weiß der 31-Jährige. «Aprilia ist siegerprobt. Die technischen Regeln dieses Jahr sind anders, das Motorrad ist aber nach wie vor sehr konkurrenzfähig. Ich habe viel Vertrauen und werde mit jeder Runde auf dem Bike glücklicher. Außerdem glaube ich, dass das Motorrad und ich noch deutlich besser werden.»
Für die Rennen traut sich Haslam keine Vorhersage zu: «Durch das Wetter verändern sich die Streckenbedingungen dauernd. Ich fuhr zwei Longruns, einen über 24 Runden mit dem harten Reifen und einen über 18 Runden mit dem weichen. Mit beiden war ich sehr zufrieden. Ich sehe Rea und Lowes vorne, sie waren das ganze Wochenende die Schnellsten. Dazu Jordi Torres und sicher sind auch Tom Sykes und Chaz Davies nicht weit entfernt.»
Und ergänzt schmunzelnd: «Mich selbst zähle ich auch zu den Favoriten.»