Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Sacchi/Aprilia befürchtet für Thailand das Schlimmste

Von Ivo Schützbach
Erst vor wenigen Wochen einigten sich IodaRacing und Aprilia darauf, gemeinsam in der Superbike-WM 2016 anzutreten. Der Saisonstart von Alex De Angelis und Lorenzo Savadori in Australien war schwierig.

Was den Topspeed betrifft, war die Aprilia RSV4 auf Phillip Island bei den Schnellsten. Doch in den Rennen machte sich bemerkbar, dass das IodaRacing-Team bis auf die zwei Testtage auf Phillip Island null Vorbereitungszeit hatte. Weder das Team noch die Fahrer waren für die Superbike-WM 2016 gerichtet.

SPEEDWEEK.com setzte sich mit Teamchef Giampiero Sacchi zusammen, um über den schwierigen Saisonstart zu sprechen. Nach Australien stehen Platz 12 von Lorenzo Savadori im ersten und Platz 13 von Alex De Angelis im zweiten Rennen auf der Habenseite. Für den Hersteller aus Noale ein Armutszeugnis, Aprilia gewann die letzten beiden WM-Läufe 2015 in Katar!

Wie viele Leute von Aprilia arbeiten für IodaRacing auf der Rennstrecke?

Momentan drei. Einer für die Elektronik, einer für die Telemetrie und ein Mechaniker, der unsere Jungs unterstützt.

Wir mussten in den Überseekisten alle Ersatzteile von MotoGP auf Superbike umstellen, das war schwierig und wir brauchten Hilfe.

Die Motorräder in Australien waren genau so, wie sie Aprilia in den letzten Rennen 2015 in Katar eingesetzt hat?

Richtig. Ich bin sehr zufrieden mit den Bikes, sie sind sehr schnell. Wir haben zwei Siegmotorräder, Savadori und De Angelis müssen ihren Fahrstil nur daran anpassen.

Sehr glücklich sind wir auch mit der APX-Elektronik. In MotoGP ist jetzt Magneti Marelli vorgeschrieben, deshalb bekommen wir von Aprilia die beste Unterstützung. Die Elektronik ist heute der Schlüssel, um ein Motorrad richtig zu handhaben.

Es gibt also keine größeren Probleme?

Wir müssen an der Fahrbarkeit arbeiten, auf den Geraden sind wir sehr schnell. In Australien hatten wir Glück, weil wir zwei Testtage vor den Rennen hatten. Aber was passiert in Thailand? Am Freitag geht es mit dem Qualifying direkt los. Wir haben keine Erfahrung, unsere Fahrer haben die Rennstrecke noch nie gesehen. Das gefällt mir nicht.

Werdet ihr vor dem Europaauftakt in Aragón zum Testen gehen?

Glaub es oder nicht, bis jetzt hatte ich keine Zeit darüber nachzudenken. Meine Priorität war, dass wir in Australien am Start sind.

Wir wussten gar nichts, nicht einmal die Farbe der Motorräder.

Alle unsere Verträge mit Sponsoren waren für MotoGP, wir mussten alles ändern, als wir uns für die Superbike-WM entschieden. Das war eine Bombe – eine nette Bombe.

Alex De Angelis hat durch den kaputten Nerv in seinem rechten Arm Muskelschwund. Machst du dir keine Sorgen, dass er nie mehr zu alter Stärke findet?

Ich kann nicht alles wissen, also habe ich den Arzt von Alex gefragt. Zuerst ging es um seine Gesundheit und die Sicherheit. Der Arzt hat mir etwas sehr Nettes gesagt: Er meinte, dass wir auf jeden Fall auf der sicheren Seite bleiben müssen. Er sagte aber auch, dass ich morgen vor meinem Haus von einem Lkw überfahren werden kann. Man kann nicht alles vorhersagen. Ich bat ihn, mit Alex alle möglichen Checks durchzuführen. Diese fielen alle positiv aus, die Ärzte sagten mir, dass Alex Rennen fahren kann. Eine Woche wie nach dem schweren Sturz von Alex in Japan will ich nie wieder erleben müssen. Ich weiß nicht wie lange es dauern wird, bis er wieder 100-prozentig fit ist. Ich kann nicht einmal sagen, auf wie viel Prozent er aktuell ist.

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