Ducati-Werksteam 2017: MotoGP-Fahrer winken alle ab
Eugene Laverty war bereits Superbike-Vizeweltmeister
Die beiden Plätze im Superbike-Werksteam 2017 sind vakant. Sollte Chaz Davies Weltmeister werden, ist der MotoGP-Umstieg des Walisers vorstellbar. Und Davide Giuglianos Platz ist nicht sicher: Im fünften Jahr in der Superbike-WM, seinem dritten für das Ducati-Werksteam, ist der Superstock-1000-Champion von 2011 noch immer sieglos.
Von den derzeit acht Ducati-MotoGP-Piloten hat noch keiner einen Vertrag für 2017. Ist es vorstellbar, dass einer von ihnen nächstes Jahr Superbike-WM fährt, fragte SPEEDWEEK.com Ducati-Rennchef Gigi Dall’Igna.
«Das ist schwierig, unsere MotoGP-Fahrer wollen nicht in die Superbike-WM», hielt der ziegenbärtige Italiener fest.
Bei dieser Aussage bezieht sich Dall’Igna auf die beiden Werksfahrer Andrea Dovizioso und Andrea Iannone.
«Sollten sie nicht bei uns bleiben, werden sie andere gute Möglichkeiten haben», ist Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti überzeugt. «Bei Suzuki oder KTM gibt es noch Plätze. Fahrer, die in MotoGP aufs Podium fahren können, und davon gibt es nicht viele, werden immer gute Angebote bekommen. Mit allem gebotenen Respekt für die Superbike-WM: Was Präsenz in den Medien und persönliche Sponsorenverträge betrifft, ist MotoGP attraktiver. So lange ein Fahrer gute Optionen in MotoGP hat, wird er dieses Fahrerlager nicht verlassen.»
Dall’Igna: «MotoGP ist nicht mehr wie vor sechs Jahren, als es nur wenige Hersteller und wenige konkurrenzfähige Motorräder gab. Jetzt ist der Level beinahe aller Bikes in der Startaufstellung sehr hoch, die Fahrer haben mehr Auswahl.»
Tatsächlich gibt es in MotoGP keine schlechten Teams oder Motorräder mehr. Deshalb ist die Superbike-WM nicht einmal für die Fahrer aus den Ducati-Kundenteams interessant. Jeder von ihnen hat die Voraussetzungen, in MotoGP in die Top-10 zu fahren.
Eugene Laverty, Loris Baz und Danilo Petrucci kommen aus dem Superbike-Paddock und haben in MotoGP noch etwas zu beweisen. Scott Redding und Yonny Hernandez sehen ihre Zukunft im GP-Sport, Héctor Barberá fährt dieses Jahr so stark wie noch nie in MotoGP.
Von den sechs Satelliten-Piloten würde sich nur dann einer für das Ducati-Superbike-Werksteam 2017 verpflichten lassen, wenn er in MotoGP keinen Platz findet.