Sylvain Guintoli über Yamaha R1: Kein Fortschritt
Sylvain Guintoli hatte sich mehr von der Yamaha R1 versprochen, vor allem mehr Fortschritte
Nach nur einer Saison verließ Sylvain Guintoli das Honda World Superbike Team, weil er sich mit der neuen Yamaha bessere Ergebnisse versprach. Doch der Franzose setzte aufs falsche Pferd: Während die betagte CBR1000RR deutlich verbessert in die Saison 2016 startete und schon acht Podiumsplätze einfahren konnte, sind Top-3-Platzierungen mit der YZF-R1 bislang Fehlanzeige.
«Für die Yamaha war das zweite Rennen auf Phillip Island ein erster brillanter Moment. Ich wurde Fünfter und lag nur 2,5 Sekunden hinter dem Sieger. Danach waren weder Alex, noch ich, noch irgendein Ersatzfahrer in der Lage bessere Ergebnisse zu holen», analysiert Guintoli kritisch. «Ich habe gezeigt, dass das Bike im Qualifying immer schnell ist, aber wir haben einige Grenzen gefunden, wenn es um die Renndistanz geht.»
Die Schwachstellen der Yamaha sind hinänglich bekannt. Der 34-Jährige wundert sich, warum nicht schnellere Fortschritte erzielt werden. «Nach meinem Sturz Ende April scheint es, als hätten sich die Probleme fortgesetzt», stellt Guintoli fest. «Seit meinem ersten Test letzten November habe ich immer gesagt, dass das Bike ein sehr gutes Chassis als Basis hat. Uns fehlt es nur an Tempo und an der Elektronik muss viel gearbeitet werden, was ein Bereich ist, in dem Ducati und Kawasaki weiter vorn liegen.»
Warum ist aber Yamaha in der Lage, beim Acht-Stunden-Rennen von Suzuka bereits zum zweiten Mal in Folge Erzrivalen Honda zu blamieren? «Es ist kein Geheimnis, dass die Basis der YZF-R1 sehr gut ist und das wurde auch schon auf nationaler und internationaler Ebene gezeigt», betont Guintoli. «Das Niveau und die Regeln in der Superbike-WM sind nicht gleich. Außerdem ist es auch wichtig, dass das Yamaha Team, das Suzuka gewonnen hat, direkt von Japan unterstützt wird.»