Umtriebiger Anthony West sucht wieder Sponsoren
Anthony West würde überall für ein festes Gehalt fahren
Anthony West agiert seit seinem Rausschmiss beim QMMF-Moto2-Team im September 2015 als Gelegenheitsarbeiter – und ist beschäftigter denn je. Superbike-WM, japanische Supersport-Meisterschaft und die Moto2-EM sind sein bevorzugtes Revier. «Ich fahre überall, wo ich kann», sagt der Haudegen, der auch vor der Britischen Superbike Championship nicht Halt macht.
Doch auch die Moto2-WM lässt den mittlerweile 35-Jährigen nicht los: Bei seinem 238. GP-Einsatz schaffte er mit der drei Jahre alten Ex-Tom-Lüthi-Suter im Regen einen zehnten Platz für das tschechische Montaze Broz Racing Team. «Der Regen war in Brünn eine große Hilfe», gestand der aus Maryborough stammende Australier. «Es ist immer nett, als Wildcard-Fahrer aufzukreuzen und ein Top-Ten-Ergebnis zu erzielen – mit einem alten Motorrad in einem für mich neuen Team.»
«Das Team ist professionell; sie haben gute Arbeit geleistet, in dem sie diesen Einsatz vorbereitet haben. Aber wir hatten bei diesem alten Bike Probleme mit dem Set-up. Vorne hat die Gabel nicht richtig gedämpft, im Trockenen war es ähnlich wie im Nassen», schildert West. «Es hat wirklich viel Mühe gekostet, mit diesem Motorrad zu fahren. Wir haben keine gute Lösung gefunden an den drei Tagen. Deshalb kann sich unser Rennresultat wirklich sehen lassen. Ich bin happy damit.»
Kann sich West weitere Moto2-WM-Einsätze mit dem Montaze Broz Racing Team vorstellen? «Ich würde im Oktober gern den Phillip-Island-GP mit einer Wildcard fahren», sagt West. «Aber wir brauchen einen finanzkräftigen Sponsor, der die Kosten übernimmt. Das Team ist bereit, das Motorrad nach Australien zu verfrachten, wenn ein Sponsor den Rest übernimmt. Er muss das Nenngeld bezahlen, die Reifen, den Sprit und solche Dinge. Wir klären jetzt ab, ob nach dem Brünn-GP jemand Interesse hat, uns zu helfen.»
West verhandelt parallel mit Pedercini Kawasaki über die Superbike-WM 2017. Nach seinen Vorstellungen möchte er bei Pedercini Geld verdienen, das italienische Team ist jedoch auf Bezahlfahrer angewiesen. Da der langjährige GP-Fahrer zudem auf besseres Personal pocht, wäre eine Mitgift seinerseits hilfreich.