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Hat Yamaha die Superbike-WM unterschätzt?

Von Kay Hettich
Paul Denning (vorne) und Andrea Dosoli sind immer an der Rennstrecke anzutreffen

Paul Denning (vorne) und Andrea Dosoli sind immer an der Rennstrecke anzutreffen

Als Yamaha zuletzt mit einer neuen R1 in der Superbike-WM an den Start ging, wurde Ben Spies damit auf Anhieb Weltmeister. Einen ähnlichen Durchmarsch hatte man sich auch vom aktuellen Modell erhofft.

Die Sparte Straßenrennsport von Yamaha wird seit Oktober 2014 von Andrea Dosoli geführt. Zusätzlich zum Rennbetrieb übernahm der Italiener mit MotoGP- und Superbike-WM-Vergangenheit (BMW, Yamaha, Hayate) die Leitung für die neue Abteilung Racing R&D, die in Deutschland eingerichtet wurde, um die Entwicklung der R1 zu unterstützen.

Zusätzlich wird sich nun auch Yamaha Japan stärker einbringen. «Ich glaube es war schon immer das Ziel von Andrea Dosoli das Yamaha Werk einzubinden und die Verbindung zu vertiefen», sagt Pata Yamaha Teamchef Pauk Denning. «Ich glaube das Tsuji-san (YMC Motorsports Division’s General Manager) und ein paar andere Senior Ingenieure, welche aktuell auch physisch in das Projekt der Superbike Weltmeisterschaft eingebunden sind, das Level um konkurrenzfähig zu sein besser verstehen, seit sie bei den Rennen dabei sind.»

Denn in Japan wunderte man sich, warum die Yamaha R1 in anderen Serien Siege oder gar Meisterschaften einfahren kann, in der Superbike-WM der durchschlagende Erfolg aber auf sich warten lässt. Schnell gerieten auch die Fahrer unter Verdacht. «Als sie Alex bei den 8 Stunden von Suzuka erlebten, wie er nicht nur das Motorrad sehr schnell bewegte, sondern auch sahen über welch hohes technisches Verständnis er verfügt. So brachte er ihnen auch wichtiges Feedback und sie verstanden, dass man damit auch die Superbike Weltmeisterschaft gewinnen kann. Es ist es eine Philosophie, überall wo man sich beteiligt um den Sieg kämpfen zu können – und eine Werksunterstützung ist dazu immer ein großer Schritt.»

Denning, der schon zu Beginn der Saison 2016 von möglichen Siegen gesprochen hatte, hält sich nun mit Prognosen über den Durchbruch bedeckt. «Das Ziel ist konkurrenzfähig zu sein und mit den Top Leuten zu kämpfen», erklärt der Brite. «Mit den Top Fahrern zu kämpfen und eine gute Saison zu haben könnte auch bedeuten, dass man den Titel gewinnt. Es kann aber auch sein, dass man in der Meisterschaft Fünfter wird, aber trotzdem einen guten Job erledigt und eine sehr gute Saison abgeliefert hat. Die Meisterschaft zu unterschätzen, wäre verrückt und es wird nächste Saison sicher schwieriger werden.»

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