Althea exklusiv: Torres bleibt, die Meinung über BMW
Das Althea-Team für 2017: Markus Reiterberger, Chef Genesio Bevilacqua und Jordi Torres (v.l.)
Markus Reiterberger hat mit Althea BMW einen Vertrag bis Ende 2017. Das Gleiche gilt für Althea und BMW. Die Weltmeister-Truppe von 2011 (Carlos Checa auf Ducati) wird auch in der kommenden Saison das Aushängeschild des bayerischen Herstellers sein.
SPEEDWEEK.com setzte sich mit Althea-Boss Genesio Bevilacqua auf dem Lausitzring zusammen.
Genesio, weshalb hast du Jordi Torres als zweiten Fahrer neben Markus Reiterberger für 2017 noch nicht bestätigt?
Wir haben noch nicht unterschrieben, sind uns aber so gut wie einig – wir wollen mit ihm weitermachen. Jordi zeigt viel Potenzial, auch wenn wir zu Saisonbeginn einige Schwierigkeiten hatten. Wir hatten neue Motorräder, die Entwicklung war nicht so weit vorangeschritten.
Mit den deutschen Experten arbeiten wir heute sehr gut zusammen, das Motorrad wurde besser. Sobald wir ein Wochenende mit normalen Bedingungen haben, wird man diese Verbesserungen sehen.
Du bist mit beiden Fahrern und deiner Beziehung zu BMW zufrieden?
Absolut, ja. Mit BMW gibt es keine Schwierigkeiten, wir arbeiten sehr gut zusammen. Natürlich mussten wir einige Dinge anpassen, wir sind Italiener sie Deutsche. Aber beide Parteien arbeiten für dasselbe Ziel.
Milwaukee wechselt für 2017 von BMW zu Aprilia, weil Teamchef Shaun Muir davon überzeugt ist, dass das Werksengagement von BMW nicht genügt, um gegen Kawasaki und Ducati um den WM-Titel zu kämpfen. Wie siehst du das?
Es ist nicht so, dass ein Motorrad für immer das Beste ist. Es gibt Regeländerungen, Potenziale ändern sich. Im Moment haben wir vielleicht nicht das beste Bike, aber ich bin überzeugt davon, dass wir eine der besten Maschinen haben.
BMW zeigt viel Attitüde, um das Potenzial zu verbessern. Ich habe für die Zukunft große Hoffnungen.
Kann Aprilia die Meisterschaft wieder dominieren – ich bin mir da nicht sicher.
Du siehst kein Problem darin, dass BMW euch lediglich Motoren und Elektronik ab Werk liefert und ihr euch selbst um die Entwicklung des Chassis’ kümmern müsst?
Das macht uns nichts, wir haben viele neue Teile selbst entwickelt, wir sind jetzt auf einem guten Niveau. Ich glaube auch nicht, dass man so weit wie wir kommen kann, wenn die Balance zwischen den Komponenten nicht stimmt. Motor, Elektronik und Chassis müssen gemeinsam funktionieren.
Wir teilen mit BMW alle Informationen, auch alles über das Chassis. Gleichzeitig geben sie uns alle Infos, um uns bestmöglich auf die Rennen vorzubereiten. Es ist nicht so, dass jeder für sich arbeitet, wie einige Leute meinen.
Ende 2014 hat sich BMW werksseitig zurückgezogen, seither hat sich aber nicht so viel verändert. Sie haben uns zu Saisonbeginn ein sehr gutes Paket hingestellt. Wir haben neue Umlenkungen probiert, neue Schwingen. Wir müssen an dem Motorrad aber nichts Grundlegendes ändern – wir sind nahe an einem wirklich guten Bike dran.