Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Tom Sykes (3.) überzeugt: «Muss auf Davies aufpassen»

Von Ivo Schützbach
Podium Lauf 1: Michael van der Mark, Chaz Davies und Tom Sykes (v.l.)

Podium Lauf 1: Michael van der Mark, Chaz Davies und Tom Sykes (v.l.)

Gegen die riskante Strategie von Sieger Chaz Davies (Ducati) hatte Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes im ersten Rennen der Superbike-WM in Magny-Cours nichts auszurichten. Fast hätte es für Platz 2 gereicht.

Sieben von 25 Fahrer entschieden sich vor dem Start zu Lauf 1 für einen Intermediate-Reifen hinten, der Rest setzte auf Regenreifen. Als WM-Zweiter setzte Tom Sykes auf die sichere Variante und wählte ebenso wie WM-Leader Jonathan Rea den Regenreifen.

Wie sich herausstellte, war die Variante, das Rennen mit Intermediates ohne Boxenstopp durchzufahren, die schnellste. Zumindest, was Sieger Chaz Davies betrifft.

Der Waliser kam 9,8 sec vor Michael van der Mark (Honda) und 10,2 sec vor Sykes ins Ziel.

«Wäre der Zielstrich in Magny-Cours am Ende und nicht am Anfang der Geraden, hätte ich van der Mark noch gekriegt», ist der Engländer überzeugt.

Dem vorangegangen war ein dramatisches Rennen, das Sykes auf Regenreifen lange anführte, dann wechselte er auf Slicks und fiel weit zurück. Die letzten Runden war der Weltmeister von 2013 mit seiner ZX-10R der schnellste Mann auf der Strecke, fuhr in 1:40,491 min die schnellste Rennrunde, und stürmte bis aufs Podest.

«Ich wusste vor dem Rennen, dass ich im Regen und Trockenen stark sein werde», hielt Sykes gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Unglücklicherweise hatten wir bei Mischbedingungen nicht die perfekte Abstimmung, hinzu kam die Reifenlotterie. Trotzdem zeigten wir ein anständiges Rennen. Davies riskierte mit seiner Reifenwahl viel – es zahlte sich für ihn aus.»

Zeitweise sahen wir Unterschiede in den Rundenzeiten von über 10 sec und Überholmanöver in Kurven außen herum, wie sie normal unmöglich sind. Sykes sagte, dass er von seiner Box jederzeit gut informiert wurde. «Ich versuchte zu verstehen, wie die Rundenzeiten der Fahrer mit Intermediates sind», erklärte der 31-Jährige. «Ich wartete mit dem Wechsel auf Slicks eventuell zwei Runden zu lang, an einigen Stellen auf der Rennstrecke fühlte ich mich nicht sicher genug, um auf Slicks zu gehen. Ich habe dann zwei Runden gebraucht, um mich an die Slicks anzupassen, Richtungswechsel in der Kurve fielen mir schwer. Dass ich den zweiten Platz um 4/10 verpasst habe, wurmt mich.»

Sykes holte mit dem dritten Platz drei Punkte mehr als WM-Leader Rea, der Vierter wurde. Seinen Rückstand in der WM-Tabelle verringerte er von 47 auf 44 Punkte.

Sieger Davies liegt fünf Läufe vor Saisonende als Gesamt-Dritter 42 Punkte hinter Sykes. «Auf ihn muss ich aufpassen», ist dem zweifachen Vater bewusst.

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