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Seitenwagen-Weltmeisterschaft im Aufwind

Von Rudi Hagen
2018 sollen mehr Teams in der Seitenwagen-WM mitfahren

2018 sollen mehr Teams in der Seitenwagen-WM mitfahren

Mit der Seitenwagen-WM geht es aufwärts. Für die Saison 2018 sind zehn Rennen bereits fix, davon drei in Deutschland. Auch die Teilnehmerzahlen lassen hoffen, die Verantwortlichen rechnen mit 18 bis 20 permanenten Teams.

Seit Beginn der Saison 2017 gilt in der Seitenwagen-Weltmeisterschaft die Hubraumbegrenzung auf 600 ccm. Das wurde in der Dreiradszene nicht überall goutiert, vor allem die Teams der IDM wollten weiter ihre 1000er fahren. Gaststarts von IDM-Teams in der WM blieben daher weitgehend aus, nur Ex-Weltmeister Bennie Streuer aus den Niederlanden und der Schweizer Jakob Rutz leisteten sich ein zweites Fahrzeug mit reduziertem Hubraum und konnten in beiden Serien mitfahren.

So fuhr nur etwas mehr als ein Dutzend permanenter Starter die WM 2017 in acht Rennen auf fünf verschiedenen Rennstrecken aus. Aber der Anfang war gemacht. Die Brüder Ben und Tom Birchall (GB) wurden überlegen Weltmeister und Ex-Titelträger Pekka Päivärinta gelang der Umstieg von 1000 auf 600 ccm und die damit verbundene Änderung des Fahrstils im Laufe der Saison immer besser.

Mit dem Franzosen Gregory Cluze holte sich der Finne zuletzt auch noch einen Top-Beifahrer ins Boot, der beim Gamma-Racing in Assen meinte: «Die 600er sind doch gar nicht so schlecht, wie ich anfangs dachte.»

Kritiker, die vermuteten, die 600er-Fahrzeuge könnten nach TT-Muster für die WM ordentlich aufgerüstet worden sein, wurden in Assen eines Besseren belehrt. Dort wurden nämlich im Rahmen des WM-Laufes die Motoren von Birchall und Päivärinta aufgemacht und vier Stunden lang auf Herz und Nieren auf unzulässiges Tuning überprüft. Fazit: Die Motoren waren Standard, so wie es das Reglement vorschreibt.

Für die Saison 2018 konnte FIM-Koordinator Ralph Bohnhorst aus Braunschweig nun einen Seitenwagen-WM-Kalender zusammenstellen, der mindestens zehn Rennen umfasst und kontinuierlich über die Monate April bis Oktober verteilt ist.

Neben den bisher schon genutzten Strecken in Le Mans (F), Ostffyasszonyfa (H), Assen (NL), Grobnik-Rijeka (CRO) und Oschersleben kommen mit dem Slovakiaring in Orechová Potôn und dem Sachsenring nahe Hohenstein-Ernstthal im Rahmen der ADAC Sachsenring Classic zwei weitere prominente Rennstrecken hinzu.

Ein elfter Termin ist noch offen. Bohnhorst: «Wir möchten auch gerne wieder in England im Rahmen der BSB fahren, aber das ist momentan noch nicht fix.»

In puncto Fahrerfeld tut sich auch etwas. Ralph Bohnhorst rechnet für die WM 2018 mit einem permanenten Starterfeld, welches 18 bis 20 Teams umfasst, darunter einige neue aus der Britischen Superbike Serie.

Prominentester Rückkehrer in die WM wird der Brite Tim Reeves sein, dazu seine Landsleute Ricky Stevens und Brian Gray, der gleich drei Teams mitbringen will. Auch der von Herbert Brüner gemanagte Niederländer Kees Endeveld und Beifahrer Jeroen Remmé sind dabei.

Termine Seitenwagen-WM 2018:

Rennen 1: 20.04., Le Mans (F)
Rennen 2: 12. 05., Slovakiaring (SVK)
Rennen 3: 23.06., Sachsenring (D)
Rennen 4: 24.06., Sachsenring (D)
Rennen 5: 30.06., Pannoniaring (H)
Rennen 6: 01.07., Pannoniaring (H)
Rennen 7: 19.08., Assen (NL)
Rennen 8: 08.09., Grobnik-Rijeka (CRO)
Rennen 9: 09.09., Grobnik-Rijeka (CRO)
Rennen 10: 06.10., Oschersleben (D)
Rennen 11: tba, (GB)

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