Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Streuer/Kölsch (Bonovo Action) sorgen für Sensation

Von Helmut Ohner
Auch wenn sie im ersten Rennen auf dem Pannonia Ring Platz 3 belegten, hätte wohl niemand damit gerechnet, dass Bennie Streuer/Kevin Kölsch (Bonovo Action) den zweiten Lauf für sich entscheiden würden.

Seit dem Großen Preis von Belgien hat Bennie Streuer und seine Mechaniker die Technik an der Yamaha Adolf RS wieder im Griff. Der Niederländer und sein deutscher Beifahrer Kevin Kölsch verließen Spa Francorchamps mit einem vierten und dritten Platz. Für den Deutschen war es übrigens die erste Top-Platzierung in seiner Karriere.

In Ungarn ging es für das Bonovo Action Team in ähnlicher Tonlage weiter. Im ersten Rennen auf dem lagen sie bis in die letzte Runde in Schlagdistanz zu den späteren Siegern Todd Ellis/Emmanuelle Clement (Santander Salt) und Markus Schlosser/Marcel Fries (Gustoil Racing). Der geplante Angriff blieb aus, weil ihnen ein überrundetes Team in die Quere kam.

Das Rennen am Sonntag verlief ebenso spannend wie tags zuvor. Ellis/Clement konnten sich vor Schlosser/Fries und Streuer/Kölsch an die Spitze setzen. In Runde 2 setzten sich Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (Quattro Group) an die dritte Stelle. Bis in den siebenten Umlauf blieb die Reihenfolge der Top-4, die nicht einmal eine Sekunde trennte, unverändert.

Während an der Spitze Schlosser mit nur 0,046 Sekunden hinter Ellis/Clement über die Ziellinie preschten, hatten Streuer/Kölsch wieder die dritte Position übernommen. Auf den Plätzen 5 bis 7 folgten Ted und Vincent Peugeot (FHC Competition), Harry Payne/Mark Wilkes (DAO1886) und Lukas Wyssen/Thomas Hofer (Gustoil Racing).

Nach zwölf von 15 Runden der Renndistanz wurde die Reihenfolge auf den Kopf gestellt. Plötzlich erschienen Streuer/Kölsch in Führung liegend bei Start/Ziel. Hinter Ellis/Clement und Kershaw/Charlwood lagen Schlosser/Fries, die im Kampf um die WM-Krone Aufholbedarf hatten, plötzlich nur noch an der vierten Stelle.

Einmal an der ersten Stelle konnte sich das niederländisch-deutsche Team von den Verfolgern absetzen. Im Ziel hatten sie 1,396 Sekunden Vorsprung auf die WM-Führenden Ellis/Clement bzw. 1,425 auf die Titelverteidiger Schlosser/Fries, die Kershaw/Charlwood noch in der letzten Runde vom Podium stoßen konnten.

Während Streuer das Gefühl des Sieges schon genießen konnte – der Niederländer holte sich 2015 mit seinem Landsmann Geert Koerts den Weltmeistertitel – durfte Kölsch zum ersten Mal auf die oberste Stufe des Siegertreppchen steigen. Für den jungen Bundeswehrsoldaten ging damit ein lang ersehnter Traum in Erfüllung.

Obwohl sie sich geschlagen geben mussten, konnten Ellis/Clement ihren Vorsprung in der WM-Zwischenwertung auf 23 Punkte auf Schlosser/Fries ausbauen. An der dritten Stelle folgen Kershaw/Charlwood, die 105 Zähler auf ihrem Konto haben. Mit ihrem ersten Laufsieg liegen Streuer/Kölsch zur Halbzeit der Weltmeisterschaft an der vierten Stelle.

Hinter Peugeot/Peugeot ging der sechste Platz an Wyssen/Hofer. Payne/Wilkes wurden wie schon in Lauf 1 von der Technik eingebremst. Den heißen Zweikampf um Rang 8 entschieden Claude Vinet/Sébastien Arifon (LKS Racing) hauchdünn vor Kevin Cable/Charlie Richardson (KW Racing) für sich. Am Samstag hatten och Cable/Richardson die Nase vorne.

Kein Glück hatte der Österreicher Peter Kimeswenger und sein tschechischer Beifahrer Ondrej Sedlacek. Nach nur einer Runde mussten sie ihren Seitenwagen mit einer durchgebrannten Kupplung abstellen. «Das Problem hat sich schon in der Einführungsrunde angekündigt. Ich habe noch versucht die Kupplung beim Start zu schonen, leider vergeblich», ärgerte sich Kimeswenger.

Ergebnis
1. Bennie Streuer/Kevin Kölsch (NL/D), Yamaha Adolf RS, 15 Runden in 30:01,100 min. 2. Todd Ellis/Emmanuelle Clement (GB/F), Yamaha LCR, 1,396 sec zur. 3. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), Yamaha LCR, +1,425 sec. 4. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB), Yamaha LCR. 5. Ted Peugeot/Vincent Peugeot (F), Yamaha LCR. 6. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH), Yamaha LCR. 7. Harry Payne/Mark Wilkes (GB), Yamaha LCR. 8. Claude Vinet/Sébastien Arifon (F), Yamaha LCR. 9. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB), Yamaha LCR. Schnellste Runde: Streuer/Kölsch in 1:58,553 min.

WM-Stand nach 8 von 16 Rennen
1. Ellis/Clement, 185 Punkte. 2. Schlosser/Fries, 162. 3. Kershaw/Charlwood, 105. 4. Streuer/Kölsch, 91. 5. Wyssen/Hofer, 80. 6. Peugeot/Peugeot, 69. 7. Tim Reeves/Kevin Rousseau (GB/F), Yamaha Adolf RS. 8. Cable/Richardson, 49. 9. Vinet/Arifon, 41. 10. Payne/Wilkes, 40. Ferner: 16. Janez Remse/Manfred Wechselberger (SLO/A), Yamaha Adolf RS, 16. 18. Markus Schwegler/Ondrej Kopecky (D/CZ), 10. 19. Peter Kimeswenger/Ondrej Sedlacek (A/CZ), Yamaha LCR, 9.

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