Ralph Bohnhorst: «Wossi» mit Bindung zum Sachsenring
Ralph Bohnhorst/Adolf Hänni der der Sachsenring Classic
1960 gehörten zum letzten Mal die Seitenwagen zum Programm auf dem (alten) Sachsenring, denn von 1961 bis 1972 gastierte hier die Weltmeisterschaft. Diese sah für die Dreiräder keine Läufe in Ostdeutschland vor und die reinen Ost-Rennen von 1973 bis 1990 sowieso nicht. Als 1996 der neue Kurs mit der Deutschen Motorradmeisterschaft inklusive der PRO SUPERBIKE eingeweiht wurde, gehörten die Seitenwagen hier ebenfalls (noch) nicht dazu.
Anders 1997, als beim Rennen über 14 Runden (= 50,400 km) 17 Gespann-Paare am Start waren. Es gewannen der Braunschweiger Ralph Bohnhorst und sein «Schmiermaxe» Eckart Rösinger aus Trier vor dem aufstrebenden Weltmeistersohn Jörg Steinhausen und Frank Schmidt sowie den Sachsen Wolfram Centner/Mike Helbig.
«Bohni» erinnert sich als Erstes: «Damals bin ich mit Brille statt mit Kontaktlinsen gefahren und war gleich viel schneller.» An seinen Gesundheitstipp fügt er etwas ernster aber an: «Die Kulisse war damals phantastisch. Ich habe ja dann bald aufgehört, deshalb war es mir sehr wichtig, hier noch einmal gewonnen zu haben und so in die kleinen Geschichtsbücher einzugehen.»
Das Rennen 1997 war dabei nicht Bohnhorsts erster Kontakt mit dem Sachsenring. «Ich war mehrmals bei den Fanclub-Treffen eingeladen und dann bei der Eröffnungsveranstaltung hier, die eine tolle Sache war. Aber ich mag den Sachsenring und die Leute hier insgesamt. Das sage ich nicht nur so, sondern das ist eine Tatsache. Man wird immer herzlich aufgenommen und die Veranstaltungen machen super Spaß. Ich bin inzwischen Geschäftsführer der Motorsport Arena Oschersleben und daher Wossi. Sprich: Ich wohne im Westen und arbeite im Osten.»
Zum Thema Konkurrenzdenken der Rennstrecken untereinander sagt Ralph Bohnhorst, der 1991 den ausverkauften Hockenheim-GP gewann, klipp und klar: «Ich habe zu allen Rennstrecken-Betreibern einen guten Kontakt. Wer da gegeneinender fightet, ist im falschen Boot. Trotzdem habe ich einen speziellen Kontakt zu den Sachsenring-Leuten, weil wir uns schon ewig kennen.»
Zur ADAC Sachsenring Classic, an der bisher mit einer Ausnahme jedes Mal teilgenommen hat, sagt Bohni. «Es ist eine tolle Veranstaltung mit sehr vielen Fahrern, die gut organisiert ist. Auch in meiner Funktion als FIM-Steward bei der MotoGP bin ich regelmäßig am Sachsenring. Egal was los ist, ich komme immer wieder gern hierher.»