MotoGP: Stefan Bradl fährt sein letztes Rennen

Estoril: Kershaw holt sich Sieg, Ellis den WM-Titel

Von Helmut Ohner
Den Sieg im letzten Lauf der diesjährigen Seitenwagen-WM holen sich Stephen Kershaw/Ryan Charlwood vor Markus Schlosser/Marcel Fries. Rang 3 genügt Todd Ellis/Emmanuelle Clément zum WM-Titel.

Auch der letzte Lauf zur Seitenwagen-Weltmeisterschaft 2022 war eine spannende Angelegenheit. Sowohl um den Sieg, als auch um den vierten Rang und dem neunten Platz wurde auf dem zwischen der Atlantikküste und der portugiesischen Hauptstadt Lissabon gelegenen Circuito do Estoril vom Start bis zur Ziellinie heftig gekämpft.

Am Ende hatten Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (Quattro Group), die von der Pole-Position ins Rennen starteten, das bessere Ende für sich. Das schottisch-britische Paar führte von der dritten bis zur sechsten Runde. Drei Umläufe vor dem Ende konnten sie sich abermals an die Spitze setzen und nach Kroatien und Großbritannien ihren dritten Saisonsieg feiern.

Der zweite Platz ging an Markus Schlosser/Marcel Fries (Gustoil Sidecar Racing). Die Titelverteidiger aus der Schweiz, die in der achten Runde ihren eigenen Rundenrekord verbesserten, sahen bereits wie die sicheren Sieger aus, doch ein missglücktes Überrundungsmanöver warf sie aussichtslos hinter Kershaw und Charlwood zurück.

«Das war typisch für diese Saison», ärgerte sich Schlosser. «Wir haben das Rennen kontrolliert, beim Überrunden wurden wir behindert und wir haben uns gedreht. Schade, wir hätten unsere Karriere gerne mit einem Sieg beendet, aber so ist das Leben. Es hat diese Saison einige Rennen gegeben, bei denen alles gegen uns gelaufen ist.»

Todd Ellis und seine Beifahrerin Emmanuelle Clément (Santander Salt) gingen im Wissen, dass bereits ein elfter Rang zum Titelgewinn reicht, beim abschließenden Saisonrennen kein unnötiges Risiko ein. Das britisch-französische Paar, das in diesem Jahr neun Rennen für sich entschieden hatten, gaben sich mit dem dritten Rang zufrieden.

Hinter den neuen Weltmeistern tobte zwischen vier Teams ein mitreißender Vierkampf um die vierte Position. Letztendlich hatten Sam und Tom Christie (Christie Engineering Services), die einige Runden sogar an der dritten Stelle lagen, vor den Schweizern Lukas Wyssen/Thomas Hofer (Gustoil Sidecar Racing) das bessere Ende für sich.

Nach zwei siebenten (2018, 2019) und einem sechsten Platz (2021) in der Endabrechnung beendeten Wyssen/Hofer die diesjährige Weltmeisterschaft an der vierten Stelle. Vor allem am letzten Rennwochenende konnten die Eidgenossen eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass sie sich in diesem Jahr erheblich steigern konnten.

Auf dem sechsten Platz landeten der Finne Pekka Päivärinta und seine niederländische Beifahrerin Ilse de Haas (Bonovo Action), die erst ab der Halbzeit so richtig in Fahrt kamen. Drei Runden vor Schluss konnten sie das französische Sohn-Vater-Duo Ted und Vincent Peugeot (FHC Competition) von der sechsten Position verdrängen.

Harry Payne (Team 45 Racing), der wie in Oschersleben Callum Crowe an seiner Seite hatte, musste zufrieden sein, den achten Platz belegt zu haben. Der Brite, der mit seiner Pole-Position beim Saisonauftakt für eine Sensation gesorgt hatte, musste nach der Trennung von seinem Sponsor mit einem in die Jahre gekommenen Seitenwagen vorliebnehmen.

Das Duell mit ihren britischen Landsleuten Rupert Archer/Steve Thomas (Hannafin Contractors) um den neunten Platz entschieden Kevin Cable/Charlie Richardson (KW Racing) in der letzten Runde für sich. Die französischen Teams Philippe Le Bail/Serge Leveau (Auto – Terca), Claude Vinet/Christophe Pouillot (Vinet LKS Racing) und Pierre Leguen/Leopold Rouby (Team Leguen #254) belegten die folgenden Plätze.

Ergebnis, Rennen 2, Estoril
1. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB), 18 Runden in 32:11,640 min. 2. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), 3,703 sec zur. 3. Todd Ellis/Emmanuelle Clément (GB/F), +8,187 sec. 4. Sam Christie/Tom Christie (GB). 5. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH). 6. Pekka Päivärinta/Ilse de Haas (FIN/NL). 7. Ted Peugeot/Vincent Peugeot (F). 8. Harry Payne/Callum Crowe (GB/GBM). 9. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB). 10. Rupert Archer/Steve Thomas (GB). 11. Philippe Le Bail/Serge Leveau (F). 12. Claude Vinet/Christophe Pouillot (F). 13. Pierre Leguen/Leopold Rouby (F). Schnellste Runde: Schlosser/Fries in 1:45,837 min.

WM-Endstand (nach 16 Rennen)
1. Todd Ellis/Emmanuelle Clément (GB/F), 377 Punkte. 2. Markus Schlosser/Marcel Fries (CH), 344. 3. Stephen Kershaw/Ryan Charlwood (GB), 302. 4. Lukas Wyssen/Thomas Hofer (CH), 188. 5. Harry Payne/Callum Crowe (GB), 151. 6. Ted Peugeot/Vincent Peugeot (F), 143. 7. Bennie Streuer/Kevin Kölsch (NL/D), 130. 8. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB), 105. 9. Claude Vinet/Christophe Pouillot (F) 90. 10. Sam Christie/Tom Christie (GB), 89. 11. Tim Reeves/Kevin Rousseau (GB/F), 68. 12. Pekka Päivärinta/Ilse de Haas, 60. 13. Cédric Pierard/Arnaud Pierard (B) 45. 14. Philippe Le Bail/Serge Leveau (F) 38. 15. Rupert Archer/Steve Thomas (GB), 34. 16. Pierre Leguen/Leopold Rouby (F), 34. 17. Paul Leglise/Mélanie Farnier (F) 27. 18. Robb Biggs/Jake Lowther (GB), 26. 19. Philippe Gallerne/Jean-Philippe Bouchart (F) 18. 20. Peter Kimeswenger/Ondrej Sedlacek (A/CZ), 17. 21. Janez Remse/Manfred Wechselberger (SLO/A), 16. 22. Markus Schwegler/Ondrej Kopecky (D/CZ), 10. 23. Stéphane Gadet/Tristan Gadet (F), 8.

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