KTM bekräftigt MotoGP-Teilnahme 2025

Sieg & Weltmeistertitel an Harry Payne/Kevin Rousseau

Von Helmut Ohner
Spannend wie die gesamte Saison verlief auch das letzte Rennen der Seitenwagen-WM in Estoril. Harry Payne/Kevin Rousseau behielten die Nerven und holten sich im allerletzten Abdruck doch noch den WM-Titel.

Das Saisonfinale der Seitenwagen-Weltmeisterschaft 2024 ist nichts für schwache Nerven. Um den Titel zu gewinnen dürfen sich weder die WM-Führenden Markus Schlosser/Luca Schmidt (Gustoil Sidecar Racing), noch ihre einzig verbliebenen Herausforderer Harry Payne/Kevin Rousseau (Steinhausen Racing) einen Fehler leisten.

Vor dem zwölften und letzten Lauf ist die Ausgangslage bei herrlichstem Spätherbstwetter klar. Der erfahrene Schweizer uns sein junger deutscher Beifahrer liegen zwar zwei Zähler voran, dürfen aber nicht hinter dem Briten und seinem französischen Passagier ins Ziel kommen, es sei denn, der Punktunterschied würde lediglich einen Punkt betragen.

Nach dem Sprintrennen, dass Payne vor Schlosser sowie Sam und Tom Christie (Team Hannafin) gewann, blieben nur dreieinhalb Stunden Zeit, um die eignen Batterien aufzuladen, sich geistig auf die nervenaufreibende Entscheidung vorzubereiten und noch die eine oder andere und vielleicht ausschlaggebende Änderung am Seitenwagen vorzunehmen.

Die letzten 17 Runden der Weltmeisterschaft widerspiegelten die gesamte Saison. Payne setzte sich nach dem Start an die erste Stelle. Schlosser folgte dicht dahinter und nur Tim Reeves/Mark Wilkes (Carl Cox Motorsport), die im ersten Lauf wegen eines verlorenen Lenkergriffs aufgeben mussten, konnten in der Anfangsphase einigermaßen mithalten.

Der Abstand der beiden Titelanwärter betrug bei Start/Ziel nie mehr als einige Zehntelsekunden. Im 13. Umlauf konnte Schlosser erstmals die erste Position übernehmen, nur um sie gleich wieder abgeben zu müssen. Dieses Schauspiel wiederholte sich zur Freude der Zuseher auf den Rängen und vor dem Live-Stream in den letzten vier Runden einige Male.

Payne/Rousseau schafften es trotz des Drucks von Schlosser/Schmidt die Nerven zu behalten. Mit dem Vorsprung von 53 Tausendstelsekunden preschten sie über die Ziellinie. In der Endabrechnung der Weltmeisterschaft hatte sich damit die britisch-französische Paarung mit 255 Zählern doch noch gegen ihre Konkurrenten durchgesetzt.

In der elften Runde hatten sich Lukas Wyssen/Ema Salmon (Gustoil Sidecar Racing) an die Spitze einer aus Christie/Christie, Bennie Streuer/Ferry Segers und Päivärinta/Christie bestehenden Gruppe gesetzt. Nach einem Dreher im vorletzten Umlauf fiel das gemischte Doppel noch an die achte Stelle zurück. Aber Rang 8 genügte, um die WM als Siebente zu beenden.

Nach einem komplett verpatzten Start brachte Päivärinta/Christie eine furiose Aufholjagd noch an die vierte Stelle vor Streuer/Segers – der Niederländer musste beim Saisonabschluss auf seinen Stammbeifahrer Kevin Kölsch verzichten – Christie/Christie und Paul Leglise/Marjorie Cescutti. Der Finne schaffte damit im Gesamtklassement noch den Sprung auf Platz 4.

Ergebnis, Estoril, Hauptrennen
1. Harry Payne/Kevin Rousseau (GB/F), ARS Yamaha, 17 Runden in 30:16,785 min. 2. Markus Schlosser/Luca Schmidt (CH/D), LCR Yamaha, 0,053 sec zur. 3. Tim Reeves/Mark Wilkes (GB), ARS Yamaha, +28,482 sc. 4. Pekka Päivärinta/Adam Christie (FIN/GB), ARS Yamaha. 5. Bennie Streuer/Ferry Segers (NL), ARS Yamaha. 6. Sam Christie/Tom Christie (GB), LCR Yamaha. 7. Paul Leglise/Marjorie Cescutti (F), LCR Yamaha. 8. Lukas Wyssen/Ema Salmon (CH/F), LCR Yamaha. 9. Rupert Archer/Thomas Hofer (GB/CH), ARS Yamaha. 10. Pierre Leguen/Leopold Rouby (F), LCR Yamaha. 11. Raymond Leijdekkers/Calvin Leijdekkers (NL), R&R Yamaha. 12. Rogier Weekers/Océane Bataille (NL/F), R&R Yamaha. Schnellste Runde: Schlosser/Schmidt in 1:45,798 min.

WM-Endstand nach 12 Rennen
1. Payne/Rousseau (GB/F), 255. 2. Schlosser/Schmidt (CH/D), 252 Punkte. 3. Christie/Christie (GB), 162. 4. Päivärinta/Christie (FIN/GB), 140. 5. Todd Ellis/Emmanuelle Clément (GB/F), 133. 6. Streuer/Kölsch (NL/D), 117. 7. Wyssen/Salmon (CH/F), 85. 8. Ted Peugeot/Vincent Peugeot (F), 84. 9. Leglise/Cescutti (F), 75. 10. Lennard Göttlich/Lucas Krieg (D), 52. 11. Archer/Hofer (GB/CH), 52. 12. Sam Laidlow/Jack Laidlow (GB), 46. 13. Tim Reeves/Mark Wilkes (GB), 43. 14. Patrick Werkstetter/Valentin Pirat (D/F), 33. 15. Kevin Cable/Charlie Richardson (GB), 29. 16. Robb Biggs/Ferry Segers (GB/NL), 21. 17. Leguen/Rouby (F), 19. 18. Markus Venus/Ondrej Sedlacek (D/CZ), 17. 19. Leijdekkers/Leijdekkers (NL), 15. 20. Weekers/Bataille (NL/F), 14. 21. Paul Kirby/Tom Kirby (GB), 6. 22. Luke Williams/Ruben Janssens (GB/B), 5. 23. Claude Vinet/Lean Marsal (F), 4. 24. Philippe Le Bail/Serge Leveau (F) und Philippe Gallerne/Florian Colombin (F), beide 1.

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • So. 22.12., 07:45, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • So. 22.12., 07:45, Hamburg 1
    car port
  • So. 22.12., 08:40, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 09:30, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 10:15, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 11:05, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 11:55, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 12:40, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 13:30, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 14:15, Motorvision TV
    King of the Roads
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2212054515 | 5