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Rolf Biland: Ausstellung 50 Jahre Rennsportgeschichte

Von Waldemar Da Rin
Rolf Biland und Kurt Waltisperg

Rolf Biland und Kurt Waltisperg

Im Hotel Meilenstein in Langenthal (Schweiz) werden Rolf Biland und Kurt Waltisperg, das erfolgreichste Team des Gespann-Rennsports aller Zeiten, mit einer Sonderschau gewürdigt.

Am vergangenen Wochenende wurde im Hotel Meilenstein in Langenthal die Sonderausstellung 50 Jahre Rennsportgeschichte eröffnet, die vor allem den erfolgreichsten eidgenössischen Motorsportlern Rolf Biland (73) und Kurt Waltisperg (71) gewidmet ist. Die beiden konnten gemeinsam sechs Titel (1979, 1981, 1983, 1992, 1993 und 1994) in der Gespann-Weltmeisterschaft gewinnen. Seinen ersten WM-Titel gewann Rolf zuvor mit dem englischen Beifahrer Kenny Williams.

Jürg Schmid, ein langjähriger Freund von Biland und selbst ehemaliger Gespannrenn-Fahrer, moderierte die Eröffnungsfeier vor den zahlreich erschienenen Fans mit witzigen und unterhaltsamen Kommentaren zur Karriere von Biland/Waltisperg. Rolf Biland, mit 81 GP-Siegen der erfolgreichste Seitenwagenfahrer aller Zeiten, übernahm dann das Wort und erzählte zahlreiche Anekdoten aus seiner 25-jährigen Zeit in der Seitenwagen-Szene.

Bei der Eröffnungsfeier waren auch die Gespann-Weltmeister von 2022, Markus Schlosser und Marcel Fries anwesend. Auch Schlossers neuer deutscher Beifahrer Luca Schmidt, mit dem er dieses Jahr den zweiten WM-Titel hauchdünn verpasste, ließ sich die Feier nicht entgehen. Jaques Cornu (dreifacher GP-Sieger in der 250er-Klasse) Adolf Hänni (dreifacher Gespann-Weltmeister), Hanspeter Bolliger (Urgestein der Langstecken-WM), der erfolgreiche Konstrukteur Louis Christen (LCR), Robert Grogg (fünffacher Europameister im Gespann-Motocross) und andere bekannte Größen der Schweizer Motorradszene waren bei der Eröffnung ebenfalls dabei. Selbstverständlich war auch Markus Bösiger, Besitzer des Meilensteins, der früher selber Rennen fuhr (Seitenwagen und Lastwagen), anwesend.

Zu bestaunen sind in der Sonderausstellung im Meilenstein, die täglich von 9 bis 23 Uhr geöffnet ist, Bilands Seymaz-Yamaha von 1976, die Schmid-TTM Yamaha von 1977 und das LCR-Gespann von 1979. Mit diesem gewann Biland zusammen mit Kurt Waltisperg 1979 erstmals in der Klasse B2B die Weltmeisterschaft, sowie das LCR-Krauser Gespann von 1988. Auch das umstrittene Dreirad BEO von 1978, in dem der Fahrer wie in einem Rennwagen saß und der Beifahrer keine Turnübungen machen musste, weil er in einem Sitz einfach mittransportiert wurde, ist ausgestellt.

Alle Gespanne stellte der Eigentümer und Sammler Franz Heini für die Ausstellung zur Verfügung. Wie all diese Dreiräder in Heinis Sammlung landeten? «Ich musste ja immer wieder eines der Gespanne verkaufen, damit ich die neue Saison finanzieren konnte», erklärte Biland. Beim einzigen Gespann, das noch im Besitz von Biland ist, handelt es sich um das LCR-swissauto, auf dem Biland/Waltisperg 1997 in Cartagena (Spanien) ihre Karriere beendeten. Sie nehmen damit aber nach wie vor an Classic Rennen teil.

Neben den Seitenwagen von Biland sind auch die Dreiräder von Markus Bösiger, Steve Webster (10 WM-Titel), Markus Schlosser und Adolf Hänni zu bestaunen, so wie eine grosse Zahl von Solo-Rennmaschinen. Zum Beispiel die Weber500 mit dem swissauto V4 aus Burgdorf (Schweiz), die von Luca Cadalora, Jürgen van der Goorbergh und Anthony Gobert eingesetzt wurde. Rolf Biland war damals Teamchef. Goorbergh gelang 1999 das Kunststück, auf den Strecken in Barcelona und Brünn jeweils die Pole-Position zu holen. Auch viele schön restaurierte Zweirädern gibt es bei der Ausstellung zu bestaunen.

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