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Sidecars: Eine Klasse mit 600 ccm und weniger PS angedacht

Von Rudi Hagen
Das Siegerpodest von Le Mans

Das Siegerpodest von Le Mans

Volle Fahrerfelder sind vorerst nicht in Sicht bei der Seitenwagen-WM. Eine Reduzierung des Hubraums und eine damit verbundene Verringerung der PS-Zahl wird bei der FIM angedacht.

Auch beim 2. Lauf zur FIM-Seitenwagen-Weltmeisterschaft in Le Mans sahen Tim Reeves und Beifahrer Gregory Cluze die Zielflagge als Erste. Da aber das englisch-französische Duo zum Aufgalopp in Donington wegen gefährlicher Fahrweise disqualifiziert worden war, führt ein anderes Team die Wertung an. Ex-Weltmeister Pekka Päivärinta und seine finnische Beifahrerin Kirsi Kainulainen stehen vor dem Doppelstart in Rijeka am 20./21. Juni ganz vorne.

«So richtig zufrieden waren wir mit dem ganzen Geschehen bisher noch nicht», bekannte Ralph Bohnhorst, der bei der FIM die Seitenwagen-WM koordiniert, «denn bis jetzt hatten wir noch keine vollen Fahrerfelder.» Das soll sich bis Rijeka ändern. «Ein oder zwei permanente Teams wollen sich noch einschreiben, dazu kommen Gaststarter, so dass wir bei 17 oder 18 Sidecars liegen werden und in Oschersleben bei über 20», so der ehemalige GP-Gespannsieger.

Darunter könnten auch die Brüder Ben und Tom Birchall sein. Die Vize-Weltmeister der Saison 2014 hatten nach dem Crash mit Reeves/Cluze in Donington Park ihren sofortigen Ausstieg aus der WM erklärt. Sie wollen ab sofort nur noch in der BSB auf der Insel fahren. Ob hier das letzte Wort bereits wirklich gesprochen ist, bleibt aber offen.

Momentan arbeitet die FIM mit Ralph Bohnhorst an einer Reglementsänderung für die Seitenwagen: «Ziel ist für uns eine Seitenwagenklasse, die auf der ganzen Welt fahren kann. Wir stricken gerade an einem modernen Reglement, das eine stabile Serie und volle Fahrerfelder garantiert.»

Wichtigste Änderung wird die Reduzierung des Hubraumes der Motoren von 1000 auf 600 ccm und damit auch eine Verringerung der PS-Leistung sein. Bohnhorst: «Wir überlegen, ob wir das zur Saison 2017 hinbekommen können, zuerst international, dann auf nationaler Ebene. Der 600er kann in die langen wie in die kurzen Fahrwerke eingebaut werden. Bei der heutigen Elektronik entfalten die 1000er-Aggragate mit ihren 220 PS auch unten herum solche Kräfte, die bald kein Beifahrer mehr halten kann. Wir haben es doch gesehen, dass immer mehr von ihnen herausfallen.»

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