Gürck/Wechselberger wollen bei WM und IDM in die Top3
Gürck/Wechselberger sind Fixstarter in der WM und der IDM
Nach ihrem Ausfall zum WM-Auftakt in Donington Park fuhren Uwe Gürck und Manfred Wechselberger in Le Mans auf Platz 4 vor. Beim IDM-Auftakt am Lausitzring holten sich die beiden auf ihrer LCR-BMW gleich den Sieg und 25 Wertungspunkte vor Mike Roscher/Anna Burkard (20) und Josef Sattler/Johann Hölzlwimmer (16). SPEEDWEEK.com sprach mit Uwe Gürck über die beiden Wettbewerbe.
Zum ersten Mal bei der IDM am Start und gleich gewonnen. Wie fühlt sich so was an?
Das war ein super Gefühl, eine Belohnung für das ganze Team, für die harte Arbeit und die ganze Vorbereitung.
Euer Motorrad lief gut?
Absolut, aber die Technik wird bei uns grundsätzlich sehr pfleglich behandelt. Wir handeln nach dem Motto «never touch a running system». Wir kontrollieren zwar viel, aber weniger basteln ist oftmals mehr. Das ist schon immer meine Devise gewesen.
Zum WM-Saisonstart in Donington Park hattet ihr einen Ausfall zu verzeichnen. Wie kam es dazu?
Das war ganz klar ein Fahrfehler meinerseits. Wir hatten einen super Start und sind von sieben gleich auf vier vorgefahren. Ich war dann in der Rechtskurve definitiv zu schnell und konnte die Ideallinie nicht halten. Dann haben wir uns gedreht und ich muss mich da bei allen Nachfolgenden bedanken, dass mich keiner berührt hat. Außer John Holden natürlich, denn der hat uns hinten getroffen, wodurch sich dann sein eigener Beifahrer leider verletzt hat.
In Le Mans seid ihr Vierter geworden.
Ja, da hat sich unsere konsequente gute Vorbereitung ausgezahlt. Wir wollen punkten, punkten, punkten.
Warum habt ihr dann noch kurzfristig für die IDM gemeldet?
Das sind für uns Trainingszwecke, weil wir beruflich bedingt zu wenig fahren. Wir haben viel zu wenig Zeit zu trainieren. Die IDM ist da eine gute Möglichkeit. Außerdem ist das eine gute Veranstaltung. Die neuen IDM-Macher haben da ein tolles Stück hingelegt, wenn man das ganze Drumherum sieht mit Livetiming und Livestream, davor kann man nur den Hut ziehen. Robert Werth, der sich um die Sidecars kümmert, hat uns zur Einschreibung in die Serie geraten, damit wir auch punkteberechtigt sind. So haben wir es gemacht und das Ergebnis hat uns Recht gegeben.
Ihr seid also Fixstarter in der IDM und in der WM?
Genau, ich bin zwar als Schreiner selbstständig und dadurch beruflich extrem stark eingespannt, aber Zolder ist jetzt gesichert und der Nürburgring auch, aber dann gibt es Terminüberschneidungen mit der WM und beruflichen Dingen. Da muss ich noch schauen, wie es passt. In Rijeka und am Pannoniaring starten wir in der WM, danach ist der IDM-Lauf am Hungarioring. Ob wir das hinkriegen, müssen wir sehen. Ich bin gerade am Schauen, ob wir das Equipment in Ungarn vielleicht bei irgendeiner Spedition sicher stehenlassen können, denn ich muss zwischendurch arbeiten. Als Selbstständiger kann man nicht drei Wochen am Stück aus dem Betrieb heraus bleiben. Das geht gar nicht.
Welche Zielsetzungen habt ihr für diese Saison?
Wir wollen in beiden Wettbewerben ganz klar nach vorne, deswegen fahren wir Rennen. Jeder will doch gewinnen. Wenn ich mir keine Chance ausrechne, unter die Top 5 zu kommen, brauchen wir gar nicht anzutreten. Platz 3 in der WM wäre toll, aber das wird sehr schwer werden. Auch in der IDM möchte ich in der Endabrechnung unter den Top 3 sein, das ist mein Ziel als Rennfahrer.
Wo ist die Konkurrenz größer, in der WM oder IDM?
Ganz klar in der WM. Da fahren mit Reeves und Birchall Leute mit, das sind fast Profis. Die fahren mit einem Equipment und einem Sponsoring, wovon man nur träumen kann. Die Konkurrenz in der IDM ist vorne aber auch extrem stark. Die ersten fünf sind ziemlich gleich stark. Das macht die IDM sehr interessant, das ist ein super Wettbewerb geworden.
Was hälst du von der angedachten Hubraum-Reduzierung der F1-Gespanne auf 600 ccm?
Ich bin kein Freund davon, würde mich aber einer Mehrheitsentscheidung anschließen. Meiner Meinung sollte die F1 bei 1000 ccm und die F2 bei 600 ccm bleiben.