Nations: Deutschland gewinnt die Junioren-Wertung!
Die deutschen Junioren zeigten eine geschlossene Teamleistung
Vor Beginn der Veranstaltung hatte sich im deutschen Junior-Team mit Manager Thomas Wiesental niemand so wirklich Hoffnungen auf den Titel gemacht, auch wenn das Ziel war, das beste Team zu stellen. Bereits im ersten Lauf traf es die deutschen Junioren hart. Philipp Prestel bekam wegen Springen unter geschwenkter gelber Flagge eine Strafminute. Damit wurde er von Platz 14 zurück auf 25 versetzt und die zarten Titelhoffnungen erhielten einen heftigen Dämpfer.
Nach den Rennen freute sich Tommy Deitenbach: «Total geil! Das hat mich richtig gefreut. Vor allem, weil es den Lohn für die Arbeit gab. Und jetzt glauben mir auch die Jungs, dass das Nations seine eigenen Gesetze hat, weil nach dem ersten Lauf und der Strafe von Philipp die Köpfe doch sehr tief hingen. Auch noch nach dem zweiten Lauf, aber im letzten Rennen ging es richtig nach vorne und die Jungs haben einen richtig guten Job gemacht.»
Vor dem letzten Rennen lagen die deutschen Junioren nach Abzug des Streichergebnisses 7 Punkte hinter den Eidgenossen.
Kevin Würterle, der 2013 schon in Bulgarien das deutsche Nationaltrikot trug, analysierte abgeklärt: «Das Wochenende über waren wir als Team relativ ausgeglichen. Die anderen Nationen hatten entweder starke oder schwache Fahrer. Wir waren im Team sehr ausgeglichen. Wobei sich Philipp Prestel am Sonntag noch mal richtig gesteigert hat. Am Samstag waren wir alle drei in einer Sekunde. Da haben wir schon gesehen, dass wir das ausgeglichene Team sind. Im Rennen haben wir dann auch mit Ausnahme von zwei Stürzen und der Zeitstrafe für Philipp unsere Leistung sehr gut auf den Punkt gebracht. Das war der Schlüssel für den Erfolg.»
Auch Raphael Bayer, der in der DM bislang im Cup, der zweiten Liga, fuhr und dort Meister wurde, schlug sich prächtig. «Ich bin sehr angespannt in das Wochenende hineingegangen. Kevin und Philipp sind ja S-Fahrer und ich nur Cup. Im ersten Training war die Anspannung am Anfang noch nicht so stark, aber als ich dann in der Startaufstellung war, war schon ordentlich Anspannung und der Druck da», erklärte der Allgäuer. «Im zweiten Rennen hatte ich in etwa zur Rennmitte einen Sturz und dachte schon, jetzt ist alles rum. Ich bin dann ins Zelt gefahren und habe mir Gedanken gemacht, dass ich es versaut habe. Als wir dann mitbekommen haben, dass wir Junioren-Weltmeister sind, das war echt der Hammer. Es war auch richtig cool mit den großen Jungs zusammen zu fahren. Ich habe mir das Ziel gesetzt, irgendwann mal so schnell fahren zu können, wie die Top-Fahrer – das wäre der Wahnsinn.»
Philipp Prestel, der im letzten Rennen einen sensationellen fünften Platz direkt hinter Senior-Teamkollege Marc-Reiner Schmidt erreichte, war sprachlos: «Mit dem Titel habe ich absolut nicht gerechnet. Am Anfang lief es noch ganz gut, dann mein Sturz und die Zeitstrafe im ersten Lauf. Der zweite Lauf war einfach perfekt. Platz 5 und der Titel sind einfach genial.»