Marcel Helfer: Die Vernunft siegt – kein Comeback
Marcel Helfer kehrt nicht auf die Speedwaybahn zurück
Mit Platten und Schrauben wurden der Unterarm und das Ellenbogengelenk in mehreren Operationen nach seinem Unfall in Berghaupten versorgt. Der damals 22-Jährige hatte einen langen Genesungsweg vor sich, stets verbunden mit der Hoffnung wieder aufs Bike zurückkehren zu können. «Es war eine sehr schwere Zeit, als ich im Krankenhaus lag», gestand Helfer gegenüber SPEEDWEEK.com.
2015 wurde dem Bayer das gesamte Metall aus dem Arm entfernt, die Knochen mussten sich von der Belastung mit über 20 Schrauben erholen und Helfer sah eine weitere Etappe seines langen Leidenswegs hinter sich. Nach einem Test auf dem Bike 2016 hatte Marcel Helfer noch einmal ein gutes Gefühl, doch in den vergangenen Jahren reifte mehr und mehr der Entschluss, den Sport aufzugeben.
«Es besteht die Gefahr, dass bei einem weiteren Sturz auf den Arm der Arm komplett kaputt ist», hielt Helfer fest. «Die Ärzte sind selbst überrascht, wie gut sich der Arm nach der brutalen Verletzung 2014 wieder erholt hat, warnen jedoch ganz klar vor dem Risiko einer erneuten Verletzung. Ein weiterer Bruch am Arm könnte bedeuten, dass man mir den Arm versteifen muss. Das ist ein Risiko, das ich nicht eingehen kann.»
Diesen Winter reifte der Entschluss, die Bikes zu verkaufen und den Stahlschuh endgültig an den Nagel zu hängen. «Es gab keinen einzelnen Moment, in dem die Entscheidung gefallen ist. Ich hatte sehr viele schöne Momente im Sport, wie den Gewinn der U21-Meisterschaft und auch die Erfolge in Pardubitz. In meiner aktiven Zeit in den Jahren 1998 bis Anfang 2014 habe ich sehr viel gelernt, wir durften viele schöne Veranstaltungs- und Ehrungstage genießen und haben noch mehr nette Fans und Freunde kennengelernt», so Helfer, bei dem eine gewisse Wehmut durchklingt. «Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich vor, während und nach meiner aktiven Zeit unterstützt haben und unterstützen. Besonderer Dank gilt allen Sponsoren, Fans und besonders meiner Familie und meinen Mechanikern. Danke für alles!»
Marcel, dessen älterer Bruder Dennis noch fährt, will dem Sport als Zuschauer verbunden bleiben und sich nun auf seinen Beruf als Maschinenprogrammierer konzentrieren. Dennis wird er kaum helfen können, wie er betont: «Zu Hause helfe ich ihm schon wenn es geht, aber auf den Rennen kann ich ihm nicht wirklich helfen, denn von der Langbahn habe ich keine Ahnung.»
Da Marcels Speedwaybikes nicht mehr gebraucht werden, verkauft dieser sein Material inklusive zweier Fahrgestelle und diversen Rahmen- und Ersatzteilen. Kontaktmöglichkeit besteht über www.Helfer-Speedway.de