Wieso Abenteurer Barry Briggs nackt Speedway fuhr
Sir Barry Briggs (li.)
Der vierfache Speedway-Weltmeister (1957, 58, 64, 66) Barry Briggs begann seine Karriere 1951 in seiner Heimatstadt Christchurch in Neuseeland und folgte 1952 seinem Idol Ronnie Moore nach Wimbledon/England. Seine Liga-Teams waren New Cross, Southampton und Swindon, wo er bis 1974 blieb. Sein Punkteschnitt: Fast jedes Jahr mehr als 10 Punkte.
Später war Briggs Promotor und Co-Promoter (mit Ivan Mauger) bei mehreren Rennen – der World Series oder den Golden Greats – in Europa, USA, Australien, Neuseeland, Israel und Afrika. Der tödliche Unfall von Lady Di am 31. August 1997 in Paris und das darauf spontan erlassene Verbot von Sportveranstaltungen am nächsten Tag in Großbritannien ließ seine letzte Golden-Greats-Veranstaltung platzen. Der Höhepunkt war die Ausrichtung des Speedway-Weltfinals 1982 im Los Angeles Coliseum zusammen mit Harry Oxley, wo Bruce Penhall umjubelter Champion wurde und anschließend seine Karriere als Speedway-Rennfahrer beendete.
1973 bekam Briggs den Orden MBE (Queens Geburtstagsliste) verliehen: Sir Barry! Der Autor zahlreicher Bücher («Briggo», «Speedway» oder «Tracking with Briggo») war erfolgreicher Unternehmer (u.a. Jawa-General-Importeur) und hatte mit seiner Frau June (RIP) und seinen Söhnen Gary und Tony ein abenteuerliches Leben nach dem Speedway-Sport.
Beispiele gefällig? Briggs absolvierte einen Nacktauftritt auf einer Speedway-Maschine, um sein Buch zu promoten. Er betrieb Bernsteinhandel aus Polen und Gold-Bergbau in Liberia, musste dort aber über Nacht flüchten, als eine neue Regierung das Land kontrollierte und er um sein Leben fürchtete.
Für die Sicherheit im Sport konstruierte er den Dirt-Deflektor, der heute überall Vorschrift ist. Für Popularität sorgte er mit unzähligen Auftritten als Co-Kommentator bei TV- und Radio-Sendern rund um den Globus.
Am vorletzten Tag des Jahres können wir Sir Barry Briggs heute zum 85. Geburtstag gratulieren.