Formel 1: Abschied in der Unterhose

Stillstand in Großbritannien: Vor Juni keine Rennen

Von Manuel Wüst
Auch die britischen Fans müssen sich in Geduld üben

Auch die britischen Fans müssen sich in Geduld üben

Die Coronakrise hält die Welt in ihren Klauen. In Großbritannien, wo bislang ein Speedwayrennen gefahren werde konnte, wurde am Dienstag bekanntgegeben, dass der Rennbetrieb bis Ende Mai ausgesetzt bleibt.

Die britische Regierung unternimmt weitere Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus’, davon betroffen sind auch sämtliche Motorsportveranstaltungen. Bis zum 31. Mai 2020 sind alle Rennen in Großbritannien untersagt, was auch Auswirkungen auf den Speedwaysport hat. Bereits am Dienstag wurden die Finalrennen des Speedway der Nationen in Manchester vom 8./9. Mai verschoben, der neue Termin steht noch nicht fest.

Die Verlängerung der Maßnahmen hat auch Auswirkungen auf die Profis aus Deutschland. Erik Riss, der wie Michael Härtel im Kader der King’s Lynn Stars in der höchsten britischen Liga steht und in der zweiten Liga für Redcar starten wollte, musste sich bisher auf Trainings beschränken und konnte seine einzigen Rennrunden im Winter in Australien drehen. Ebenfalls von den Absagen betroffen ist Valentin Grobauer, der in Birmingham einen Platz im Team fand und nun ebenfalls der Ungewissheit gegenübersteht, wann die Saison beginnt.

Von der ersten Absagewelle von Speedwayrennen, die sich bis zum 15. April erstreckte, war auch Marius Hillebrand betroffen. Der 20-Jährige hatte einen Startplatz im Stuart-Robson-Abschiedsrennen, das am vergangenen Wochenende in Redcar gefahren worden wäre und auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.

In Polen, wo es insgesamt drei Speedwayligen gibt, wurde der Ligabetrieb bis Mitte April unterbrochen. Da in Polen die Bürger inzwischen verpflichtet sind in den Wohnungen zu bleiben und es wie in vielen Ländern weltweit zu Einschränkungen der Bewegungsfreiheit mit dem Ziel der Reduzierung sozialer Kontakte kommt, ist absehbar, dass es auch dort zu weiteren Absagen und Verschiebungen kommen wird.

Der auf 16. Mai angesetzte erste Speedway-GP in Warschau/Polen wurde bereits auf einen unbestimmten Termin verschoben.

In der schwedischen Liga werden derzeit verschiedene Szenarien geprüft, um die Saison 2020 durchführen zu können. Der Tenor aus Schweden ist, dass es keine Geisterrennen geben wird, denn die Zuschauereinnahmen sind für die Clubs überlebenswichtig. Auch in Dänemark wird es nach aktuellem Stand vor Mai keine Rennen geben.

Selbst wenn in Skandinavien gefahren werden könnte, weil es die Covid-19-Lage vor Ort erlaubt, besteht die Schwierigkeit, dass es für längere Zeit kaum Flüge gibt und viele Länder ihre Grenzen geschlossen haben. Ohne ausländische Fahrer wird es keinen Ligabetrieb geben.

Mit einem schnellen Ende der Situation ist nicht zu rechnen. Großereignisse wie die Olympischen Spiele wurden bereits ins kommende Jahr verschoben. In der MotoGP- und Superbike-WM, den weltweit größten Motorrad-Rennserien, wird es vor Juni keine Rennen geben. Realistischer ist Juli.

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