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Ben Iken kritisiert: Zu wenige Rennen in Deutschland

Von Manuel Wüst
Ben Iken

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Mit Platz 5 schloss Ben Iken die Speedway-U21-DM in Güstrow ab. Wo er sich und den deutschen Nachwuchs im internationalen Vergleich sieht, erläuterte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

In den internationalen Wettbewerben konnten die deutschen U21-Fahrer in dieser Saison bislang keine Glanzpunkte setzen. In der SGP2-Qualifikation kam keiner durch, in der U23-Team-EM und auch bei der U19-Team EM landeten die deutschen Teams auf den hinteren Plätzen.

Darauf angesprochen, ob dies auch an mangelnder Rennpraxis liegt, stimmte Ben Iken, der in allen Wettbewerben mitfuhr, zu: «Die Polen, Dänen, Schweden und andere haben viel mehr Praxis. Die sitzen zwei-, dreimal die Woche auf dem Motorrad. Während ich nach der Schule eine Ausbildung gemacht habe, von Montag bis Freitag arbeite und unter der Woche abends meine Motorräder mache, fahren die anderen ihre Rennen, während ich am Wochenende ein bis zwei Rennen fahre. Und es gibt Wochenenden, an denen ich gar kein Rennen fahre. Im U19-Paar-EM-Finale, wo ich gegen die Dänen gefahren bin, lag ich nur knapp dahinter. Im letzten Lauf habe ich sogar die Schweden geschlagen. Irgendwo zeigt das ja, dass wir das auch können, aber uns fehlt die Routine.»

Gab es in Deutschland vor einigen Jahren noch einen um etliche Teams breiter aufgestellten Team-Cup für den Nachwuchs, oder wenn man noch länger zurückblickt Vorläufe zur U21-Meisterschaft, so ist die Masse an Veranstaltungen inzwischen deutlich zurückgegangen.

«Dass wir in Deutschland für den Bereich B-Lizenz und U21 zu wenige Rennen haben, weiß jeder, der sich mit dem Sport beschäftigt», betont Iken. «Das sind viel zu wenige Rennen, die wir übers Jahr fahren, das ist fast schon ein Witz. Für mich waren es dieses Jahr zwei Rennen in der B-Lizenz. Anfang des Jahres war das in Neuenknick und zuletzt in Brokstedt. Sonst fahre ich noch den Team-Cup, der auch gewaltig geschrumpft ist, und die Liga Nord, wenn ich Zeit habe. Den Rest der Rennen fahre ich in Dänemark und bei Prädikatsrennen im Ausland. Für die B-Lizenz und U21 ist das viel zu mau. Aktuell bleibt mir nichts anderes übrig, als die Rennen im Ausland mitzunehmen. Von den Rennen in Deutschland wird man kein Profi.»

Über den Schritt zum Profi hat sich Iken, der im Winter seine Ausbildung zum Anlagenmechaniker abgeschlossen hat, bereits Gedanken gemacht. «Den Background, mich mehr auf Speedway zu konzentrieren, habe ich, da mich meine Eltern enorm unterstützen. Wie es nach der Ausbildung weitergeht, hängt davon ab, wie es mit Angeboten im kommenden Jahr aussieht.»


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