Klaus Lausch: «Vom Bahnsport kann ich nicht leben»
Erfolgs-Tuner Klaus Lausch
Daniil Ivanov (26) wurde vergangenen Sonntag im schwedischen Uppsala erstmals Eisspeedway-Weltmeister, Dmitri und Vitali Khomitsevich belegten die Ränge 3 und 4. Alle drei Russen waren auf Motoren des Edlingers Klaus Lausch unterwegs.
Für Lausch bedeutete das seinen zwölften WM-Titel als Tuner. Als einer von wenigen gelang es ihm, im Speedway, auf der Langbahn (Tom Dunker/1997) und im Eisspeedway die Krone zu erobern. Legenden wie Tony Rickardsson und Hans Nielsen haben für die bayerische Motorenschmiede gewonnen.
«Meine Hauptbeschäftigung ist heute nicht mehr der Rennsport, sondern Motorentwicklung und Prototypenbau», erzählte Lausch SPEEDWEEK.com. «In der Regel sind das Patentgeschichten, die dann irgendwann bei Konzernen wie Volkswagen landen.»
«Nach 20 Jahren kommt nichts Neues»
«Ich mache nach wie vor meinen Tuner-Job, deswegen muss ich aber nicht mehr auf jedem Rennen sein», sagt der Langbahn-Vizeweltmeister von 1988. «Ich mache das jetzt seit 20 Jahren, da ist nichts Neues mehr dabei. Wenn ich wegen des Rennsports vier Tage außer Haus bin und meinen normalen Job nicht erledigen kann, ist das nicht gut. Ich habe externe Ingenieure von einem Konstruktionsbüro in München bei mir im Haus, wo die Fertigung läuft.»
Hinzu kommt, dass der Bahnsport finanziell längst nicht mehr so viel abwirft wie noch vor Jahren. «Die ersten 15 Jahre habe ich von meiner Arbeit als Bahnsport-Tuner gelebt, heute ist das nicht mehr möglich», unterstreicht der 49-Jährige. «Und ich habe noch den Vorteil, dass ich viele Teile für andere Tuner produziere. Das Geld ist nicht mehr so da, wie es mal war, auch nicht mehr die Masse an Fahrern.»
Während Lausch im Eispeedway-GP mit den drei genannten Russen sowie Stefan Pletschacher vier Piloten hatte, ist es im Speedway-GP nur der Pole Krzysztof Kasprzak. Und auch das ist keine exklusive Zusammenarbeit. Lausch: «Bei den Speedway-GP-Fahrern wechselt der Tuner heute dreimal im Jahr. Nach einem schlechten Rennen bist du raus, zwei Wochen später kommen sie wieder zurück. Exklusive Zusammenarbeit, wie ich sie mit Hans Nielsen oder Tony Rickardsson hatte, gibt es heute nicht mehr. Deswegen gibt es auch kaum noch anhaltenden, nachhaltigen Erfolg bei den Fahrern.»