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Egon Müller lobt: «So etwas gab es sonst nicht»

Von Manuel Wüst
Egon Müller arbeitet wieder mit dem MSC Diedenbergen zusammen

Egon Müller arbeitet wieder mit dem MSC Diedenbergen zusammen

Egon Müller fuhr früher für den MSC Diedenbergen in der Bundesliga; Deutschlands einziger Speedway-Weltmeister bestritt auf der Bahn in Hessen auch sein letztes WM-Rennen. Jetzt arbeitet er wieder mit dem Club zusammen.

Egon Müller (70) fährt schon seit Mitte der 1990er-Jahre keine Rennen mehr, doch bekannt ist der Kieler immer noch wie ein bunter Hund. Vergangenen Freitag führte er an seiner alten Wirkungsstätte in Diedenbergen bei der Präsentation des Bundesliga-Teams der DMV White Tigers durchs Programm.

Egon, du bist in der Vergangenheit für Diedenbergen in der Liga gefahren und dort auch deinen letzten Speedway-WM-Lauf. Wie kam es zur neuerlichen Verbindung zum hessischen Club?

Ich bin ja Blogger auf Instagram, Twitter und Facebook. LinkedIn habe ich abgestellt, das ist mir zu geschäftlich, ich will ja Meldungen aus dem Sport und da meinen Senf dazu geben. Ich habe dann gemerkt, dass meine Klicks innerhalb kürzester Zeit von 300 bis 400 auf 50.000 bis 60.000 hoch gegangen sind. Dann haben sich zum einen Firmen gemeldet, die ich bewerben sollte. Auf einmal hatte ich auch eine Anfrage von René Schäfer in der Post, dass sie Diedenbergen wieder aufbauen wollen und ob ich Interesse daran habe. Klar habe ich Interesse, da bin ich voll dabei. Dort muss es weitergehen, ich habe noch viele schöne Erinnerungen an früher, mit so mancher Schlacht im Regen.

Du hast mit Rüdiger Stadel die Bundesliga-Präsentation moderiert. Wie hast du den Abend erlebt?

So was gab es sonst nicht in Deutschland, das war wie eine kleine Formel-1-Präsentation. René sagte, wir machen keine halben Sachen und hatten sogar eine ordentliche Beschallung. Beim Soundcheck haben wir festgestellt, dass das Equipment so gut ist, das man sogar singen kann – was ich dann auch spontan getan habe. So ein Abend sollte als Lehrmodell gelten, wie man für die neue Saison sein Team vorstellt. Davon können viele Leute lernen. Ich werde das mit einem schönen Film und einem Beitrag bewerben und auch das erste Rennen kommentieren, damit das richtig vorwärts geht und die Leute dann auch wieder zur Bahn kommen.

Hat die Liga das Potenzial, um an alte erfolgreiche Tage mit Zuschauermassen an der Bahn anzuknüpfen?

An die alten Erfolge anzuknüpfen ist sehr, sehr schwer und es braucht seine Zeit.

Braucht es dazu nicht auch einen entsprechend professionellen Umgang der Fahrer mit den Medien, wie du ihn betrieben hast?

Nicht jeder kann so mit den Medien umgehen. Bei meinen Speedway-Lehrgängen habe ich immer eine Stunde abends gemacht, wie man sich gegenüber den Medien verhält und wie man sich und seinen Sport lokal und in seinem Bereich bekannt macht, in dem man sich bei den ortsansässigen Zeitungen vorstellt. Nach dem Motto: Ich bin der und der und hatte diesen und jenen Erfolg und jetzt schreibt mal was über mich. Meistens sind diese kleinen Zeitungen froh und lechzen nach Material, das sie verarbeiten können. Es ist natürlich mühsam und schwierig und man muss sich immer überwinden. Ich mache es auch nicht so gerne, aber ich fand es für mich immer wichtig und erforderlich.

Martin Smolinski ist ein Fahrer, der den Umgang mit den Medien pflegt. Wie wichtig war es, dass er Weltmeister auf der Langbahn wurde?

Das ist gut. Leider ist der Bahnsport auf der Langbahn im Keller, sodass die Fans nicht mehr so da sind wie früher. Aber viele horchen jetzt auf und motivieren doch den ein oder anderen, mal wieder zum Rennen zu gehen. Martin macht das ganz gut – nach mir macht er es am besten von allen Fahrern.

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