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Jason Doyle: «Dachte, das wäre meine einzige Chance»

Von Manuel Wüst
Jason Doyle hatte 2016 den Speedway-WM-Titel vor Augen, als er bei einem Sturz in Thorn abgeräumt wurde und ihn kampflos Greg Hancock überlassen musste. 2017 kam der Australier zurück und holte sich die Krone.

Als sich der Titel 2016 innerhalb Sekunden für Jason Doyle in Luft auflöste dachte der Australier, das wär’s gewesen. Ein Jahr später wurde der 32-Jährige doch noch Weltmeister. Wie er diese Leistung bewertet, erklärte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Jason, was hat sich seit dem WM-Titel für dich verändert?

Für den Moment hat sich nicht sonderlich viel verändert. Natürlich hat man nachdem sich alles gesetzt hat irgendwann realisiert, dass man das große Ziel erreicht hat und ein Traum wahr wurde. Im Alltag hat sich aber nichts verändert. Das wird erst kommen, wenn man irgendwann aufhört und an diesen großartigen Augenblick mit großem Stolz zurückdenkt.

Du hattest 2016 den WM-Titel vor Augen: Wie hart war es, von der Verletzung zurückzukommen und weiter zu machen? Wie sicher warst du dir, es 2017 zu schaffen?

Ich dachte im ersten Moment, das wäre meine einzige Chance gewesen. Es gab dann jedoch Personen, die an mich glaubten und mir den Glauben daran zurückgaben, den Titel 2017 gewinnen zu können. Ich musste wieder fit werden für 2017 und der Ehrgeiz für den Titel war wieder da.

Du hast dir deinen Weg an die Spitze schwer durch die Ligen erarbeitet. Wie war es, in den Ligen volle Leistung zu bringen und mögliche Stürze und Verletzungen auszublenden, um nicht wieder den WM Titel zu verlieren?

Das war schon ein gewisses Pokerspiel. 2016 bin ich in allen Ligen volles Rohr gefahren und habe nie an eine Verletzung gedacht, bis es mich dann in Thorn erwischte. 2017 versuchte ich sicherer zu fahren. In England bin ich nur noch vier Heats pro Rennen gefahren. Gerade in Polen war es hart. Denn die polnischen Fahrer, auf die ich in der Liga traf, waren auch meine Konkurrenten im Titelkampf. Für mich war es schwer zu lernen, das Bike nur sicher und nicht aggressiv bis zum Letzten zu fahren.

Wie speziell ist es für dich, dass du dich ausgerechnet in Australien zum Weltmeister gekürt hast?

Im Endeffekt war es mir egal, wo es passiert. Wenn es in Thorn gewesen wäre, wäre es auch schön gewesen. Aber alles passiert aus einem Grund und so konnte ich vor all meinen Freunden, der Familie und meinen jahrelangen Weggefährten den Titel holen, was ein ganz spezieller Moment in meiner Laufbahn darstellt. Es war ein perfekter Abend.

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