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Speedway-GP in Teterow: Politik diktiert den Termin

Von Ivo Schützbach
Am 19. April verlautbart die deutsche Bundesregierung, wie es in der Coronakrise weitergeht. Organisationschef Adi Schlaak skizzierte im Interview mit SPEEDWEEK.com mögliche Szenarien für den Speedway-GP in Teterow.

Bislang hat Speedway-GP-Promoter BSI nur den Auftakt in Warschau/Polen vom 16. Mai auf den 8. August verschoben. Doch es zeichnet sich ab: Nirgends in Europa wird es wegen der Lungenkrankheit Covid-19 vor Juli Veranstaltungen mit größeren Menschenmengen geben.

Sollten sich die europäischen Staatschefs wie vom österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz angekündigt darauf einigen, dass die Grenzen erst dann wieder geöffnet werden, wenn es einen Impfstoff oder ein Heilmittel gegen SARS-CoV-2 gibt, dann ist diese Motorsportsaison gelaufen.

In Teterow ist für Pfingsten Ende Mai ein Riesenevent geplant: Gemeinsam mit dem 100. Grasbahnrennen auf dem Bergring soll der deutsche Speedway-GP stattfinden.

«Wir halten an den Vorbereitungen und Arbeiten fest», erklärte Teterows Organisationschef Adi Schlaak gegenüber SPEEDWEEK.com. «Am 20. April treffen wir uns im Rathaus und machen eine Videokonferenz. Dann schauen wir uns an, welchen Stufenplan unsere Regierung am 19. April verabschiedet hat. Wie weit er für uns relevant ist, wird sich dann zeigen. Das ist auch alles mit BSI so geklärt. Sollten wir an Pfingsten nicht fahren können, werden wir zusammen mit BSI und der FIM schauen, ob wir einen Termin für Ende September finden. Ob das Rennen in Togliatti stattfindet ist spekulativ, weil man für Russland ein Viertel Jahr vorher das Visum beantragen muss. Das Stadion in Cardiff wird derzeit als Bettenhaus genützt, man muss dann schauen, inwieweit das bis dahin rückbaufähig ist.»

«Am Ende sehen wir vielleicht nicht zehn, sondern acht Grand Prix», spekuliert Schlaak. «Das ist dann aber immer noch eine gute Serie. Dass man sagt, es wird alles in Polen durchgeführt, ist sehr weit hergeholt, das ist alles Blödsinn.»

Machst du dir keine Sorgen wegen der geschlossenen Grenzen? «Ich glaube nicht, dass das so bleibt», bemerkte der Boss des Deutschland-GP. «Ich glaube, dass es vielleicht Juni wird, bis sie wieder aufmachen. Sonst könnte ich meine Entscheidung ja jetzt schon treffen, das werde ich aber nicht tun. Wir schauen uns den Stufenplan im Land und in Europa an. Dann sind wir gemeinsam mit BSI bestrebt, einen Termin hinzukriegen. Dafür müssen die Fans und Fahrer reisen dürfen, das wissen wir. Deutschland zählt nach wie vor fest zu den Plänen von BSI. Es kann passieren, dass die Grand-Prix-Serie im August, September und Oktober komprimiert gefahren wird.»

Positiv für Teterow: Durch eine Grand-Prix-Verlegung würde kein nennenswerter finanzieller Schaden entstehen. «So eine Veranstaltung kostet für uns 350.000 bis 500.000 Euro», betonte Schlaak. «Bis auf die gemachte Werbung, die ohnehin im Etat drin ist, hätten wir keine Extrakosten und auch keinen Schmerz damit. Wenn wir aber am 20. April die Maschinerie hochfahren und wir haben uns falsch entschieden, dann entsteht ein hoher wirtschaftlicher Schaden. Das gilt es zu vermeiden, das kriegen wir auch hin, weil wir mit allen Partnern vernünftige Gespräche geführt haben. Das sind alles langjährige Partner, wir vertrauen uns gegenseitig. Das lief bewundernswert.»

Speedway-GP-Kalender 2020, Stand 9. April:

30. Mai – Teterow/D
13. Juni – Prag/CZ
18. Juli – Cardiff/GB
25. Juli – Hallstavik/S
1. August – Breslau/PL
8. August – Warschau/PL
15. August – Malilla/S
29. August – Togliatti/RUS
12. September – Vojens/DK
3. Oktober – Thorn/PL

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